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Onlinebörse: Student Rooms: Wer nicht zahlen kann, muss mithelfen

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Student Rooms: Wer nicht zahlen kann, muss mithelfen

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    Gerade in Universitätsstädten sind bezahlbare Wohnungen rar.
    Gerade in Universitätsstädten sind bezahlbare Wohnungen rar. Foto: dpa

    Bezahlbare Unterkünfte sind rar. Das wissen Studenten nur zu gut. Auch Verena Reuter stand vor drei Jahren vor genau diesem Problem: "Ich wollte zum Studieren in eine andere Stadt, wie ich das bezahlen sollte, wusste ich aber nicht." Ihre Eltern konnten die heute 22-Jährige, die in Nürnberg und Gunzenhausen Pädagogik studiert, finanziell nur bedingt unterstützen.

    "Mehr als nur ein Dach über dem Kopf" lautet das Motto

    Im Gespräch mit einer Freundin kam der jungen Ansbacherin dann die Idee: Warum nicht Studenten mit alten oder hilfsbedürftigen Menschen zusammenbringen? "Junge Menschen können günstig wohnen, ältere Menschen bekommen im Gegenzug Hilfe im Haushalt oder beim Einkaufen", erklärt Reuter das Konzept von Student Rooms. Auf der gleichnamigen Internetseite wird in großen roten Lettern mit dem Spruch "Mehr als nur ein Dach über dem Kopf" für das Projekt geworben.

    Ein Angebot stammt von einem älteren Herr aus dem mittelfränkischen Schwabach. Der Rentner wohnt alleine in einem großen Haus mit Garten. Über ihm steht eine komplette Drei-Zimmer-Wohnung leer. In dieser hatten früher seine Kinder gewohnt, verrät seine Anzeige. Reuter hat diese gemeinsam mit dem Mann erstellt. "Er kann nicht mehr so gut einkaufen und würde sich über etwas Gesellschaft sehr freuen", sagt sie.

    Ein anderes Beispiel ist das einer jungen Familie aus Roth bei Nürnberg. Beide Eltern sind berufstätig. "Für sie wäre es ideal, wenn sie kurzfristig auf einen Babysitter im Haus zurückgreifen könnten", meint Reuter. "Als Student ist man eh oft zu Hause und lernt."

    Student Rooms ist ein kleines "Familienunternehmen"

    Unterstützt wird die 22-Jährige bei Student Rooms von Beginn an von ihrem Bruder Manuel, der im Bereich EDV arbeitet. "Ich hatte vielleicht eine gute Idee, aber natürlich keine Ahnung, wie man eine Homepage erstellt", erzählt die Studentin und lacht. Während sie sich um die Finanzen und die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, regelt ihr vier Jahre älterer Bruder alles rund um die Technik.

    Reuter würde ihre Idee gerne bayernweit umsetzen

    Die Internetseite steht, auch Plakate und Flyer haben die Geschwister drucken lassen. Sie schmücken nicht nur die Uni in Nürnberg, sondern auch die Katholische Universität in Eichstätt und Ingolstadt. München oder Regensburg sind ebenso bereits bei Student Rooms gelistet, Gesuche oder Angebote gibt es aber bislang kaum. "In kleineren Städten sind Rentner oder Familien vielleicht noch aufgeschlossener", überlegt die Studentin, die ihre Idee gerne bayernweit verwirklicht sehen würde. Bislang gebe es zwar einige Interessenten, erfolgreich vermittelt haben die Geschwister aber noch niemanden.

    Ob die älteren Menschen überhaupt den Weg zur Online-Plattform finden? "Um die zu erreichen, haben wir Zeitungen erreicht und auch eine Telefonnummer eingerichtet", entgegnet Reuter. Unter 0163/ 76 902 85 kann dann jeder gemeinsam mit der Studentin eine Anzeige erarbeiten.

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