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Onkel in U-Haft: Doppelmörder von Krailling: Wie alt ist seine Blutspur?

Onkel in U-Haft

Doppelmörder von Krailling: Wie alt ist seine Blutspur?

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    Abschiedsgruß vor dem Haus in Krailling bei München. dpa
    Abschiedsgruß vor dem Haus in Krailling bei München. dpa

    Der mutmaßliche Mörder und Onkel der beiden kleinen Mädchen aus dem Münchner Vorort Krailling bestreitet nach Angaben seines Verteidigers die Tat. Sein Mandant habe ihm versichert, er sei es nicht gewesen, sagte Karl Peter Lachnie. "Er sagt, er hat mit der Geschichte nichts zu tun." In der Tatnacht solle er zu Hause bei seiner Frau gewesen sein.

    Der Onkel war am vergangenen Freitag festgenommen worden, nachdem eine Blutspur in der Wohnung anhand seiner Speichelprobe ihm zugeordnet worden war. Die

    Der Bayerische Rundfunk hingegen berichtete unter Berufung auf die Ermittler, die Blutspur sei frisch gewesen. Vermutet wird, dass der Mann im Gerangel mit den Mädchen selbst leicht verletzt wurde. Die Münchner Polizei wollte sich nicht zur Frische der Blutspur äußern. Demnächst werde ein Gutachten zu der DNA erwartet.

    Noch immer werden am Tatort Spuren gesichert. Polizeisprecher Christoph Reichenbach wies auch Berichte zurück, es könnte ein Mittäter im Spiel gewesen sein. "Es wird nach keinem zweiten Täter gesucht." Die Polizei ermittele allerdings in alle Richtungen, denn das Motiv sei weiter unklar. Gegenüber den Vernehmungsbeamten macht der Mann keine Angaben mehr. "Er schweigt nach wie vor."

    Für den Anwalt des Verdächtigen ist der Postbote ein "braver Familienvater und emotional zugewandter Mensch". Das brutale Verbrechen passe nicht zu seinem Wesen.

    Aufsehen erregt er Mord unter anderem, weil er mit so großer Brutalität ausgeführt wurde. Die Mädchen sollen laut Polizei mit einem Messer und einer Hantelstange getötet worden sein. Nach Angaben der Polizei stamme das Messer aus der Wohnung der Mutter - der Täter hätte damit die Waffe nicht selbst mitgebracht. Das hätte als Indiz für einen Vorsatz gelten können. Nach einer dritten Tatwaffe werde nicht gesucht.

    Wie die Polizei berichtete, habe sich der Postbote aus Peißenberg bei den ersten Vernehmungen in Widersprüche verwickelt. Der Mann sitzt momentan in München-Stadelheim in Untersuchungshaft. Weil er suizidgefährdet sei, befinde er sich auf der Krankenstation.

    Seinem Mandanten gehe es den Umständen entsprechend gut. "Er ist der Meinung, es klärt sich bald auf. Am schlimmsten ist seine Sorge, dass seine Frau das nicht aushält", sagte Lachniet. "Sie war so am Ende, dass sie eine richterliche Vernehmung nicht mehr durchstehen konnte."

    Berichte, er sei in seinem Wohnort Peißenberg unbeliebt, habe seine Kinder geschlagen und sei verschuldet, grenzten nach Ansicht seines Anwalts an Rufmord. "Demgegenüber sehe ich einen 50-jährigen Familienvater, der eigentlich - wie auch die Gegenüberstellung mit dem Polizeipsychologen ergab - zu einer solchen Tat gar nicht passen würde", sagte Lachniet. "Zu dieser Tat würde wohl eine schwer gestörte Persönlichkeit passen. Sowas hat man bei ihm bisher nicht festgestellt."

    Die Ermittler gehen davon aus, dass der Onkel von Sharon (11) und Chiara (8) die beiden Kinder getötet hat. Das Motiv für die grausige Bluttat ist bisher unklar. Spekuliert wurde darüber, dass es Streit gegeben habe zwischen ihm und der Mutter der Mädchen. Es sei um eine Wohnung in Krailling gegangen. Der Verdächtige hätte gefordert, die Wohnung zu verkaufen, da er dringend Geld benötigte. Der Mord sei dann aus Rache geschehen. Auch Neid auf die beiden gesunden Töchter seiner Schwägerin wurde in den Medien diskutiert. Ein Sohn des mutmaßlichen Täters sei schwer krank.

    dvd/dpa/dapd

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