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Onkel der getöteten Mädchen unter Druck: Doppelmord in Krailling: Weitere DNA-Spur des Täters?

Onkel der getöteten Mädchen unter Druck

Doppelmord in Krailling: Weitere DNA-Spur des Täters?

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    Die Grabstätten der beiden ermordeten Geschwister Chiara (8) und Sharon (11) aus Krailling auf dem Friedhof in Gräfelfing.
    Die Grabstätten der beiden ermordeten Geschwister Chiara (8) und Sharon (11) aus Krailling auf dem Friedhof in Gräfelfing. Foto: dpa

    Der mutmaßliche Mörder bestreitet weiterhin die Tat. Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll die Polizei Haut und Speichelreste des Verdächtigen auf den Körpern der Mädchen gefunden haben. Allerdings muss erst noch geklärt werden, ob die Spuren aus der Tatnacht stammen. Auch die Blutspur mit der DNA des Verdächtigen, die die Polizei an einem Lichtschalter sichergestellt haben soll, muss noch geprüft werden.

    Der 50 Jahre alte Postbote aus Peißenberg gibt an, dass die Spur von einem Nasenbluten her rühre, dass er vor zwei Wochen in der Wohnung hatte. Der Bayerische Rundfunk berichtete gestern hingegen, dass die Ermittler bewiesen haben, dass die Blutspur frisch ist.

    Nach Informationen der Bild-Zeitung seien weitere Details zur Tat bekannt geworden. So sollen die Mädchen erst gewürgt, dann mit der Hantelstange geschlagen und dann noch erstochen worden sein. Die jüngere Chiara (8) soll15 Stichen am gesamten Körper erlitten haben. Beide Mädchen sollen Stichverletzungen in Herz und Lunge haben. Bevor sie starben, hätten sie sich verzweifelt gewehrt.

    Der Anwalt des Verdächtigen kann sich nicht vorstellen, dass sein Mandant so etwas gemacht haben soll. Für ihn ist der Postbote ein "braver Familienvater und emotional zugewandter Mensch". Das brutale Verbrechen passe nicht zu seinem Wesen.

    Wie die Polizei berichtete, habe sich der Postbote aus Peißenberg bei den ersten Vernehmungen in Widersprüche verwickelt. Der Mann sitzt momentan in München-Stadelheim in Untersuchungshaft. Weil er suizidgefährdet sei, befinde er sich auf der Krankenstation.

    Seinem Mandanten gehe es den Umständen entsprechend gut. "Er ist der Meinung, es klärt sich bald auf. Am schlimmsten ist seine Sorge, dass seine Frau das nicht aushält", sagte der Anwalt. "Sie war so am Ende, dass sie eine richterliche Vernehmung nicht mehr durchstehen konnte."

    Berichte, er sei in seinem Wohnort Peißenberg unbeliebt, habe seine Kinder geschlagen und sei verschuldet, grenzten nach Ansicht seines Anwalts an Rufmord. "Demgegenüber sehe ich einen 50-jährigen Familienvater, der eigentlich - wie auch die Gegenüberstellung mit dem Polizeipsychologen ergab - zu einer solchen Tat gar nicht passen würde", sagte er. "Zu dieser Tat würde wohl eine schwer gestörte Persönlichkeit passen. Sowas hat man bei ihm bisher nicht festgestellt."

    Die Ermittler gehen davon aus, dass der Onkel von Sharon (11) und Chiara (8) die beiden Kinder getötet hat. Das Motiv für die grausige Bluttat ist bisher unklar. Spekuliert wurde darüber, dass es Streit gegeben habe zwischen ihm und der Mutter der Mädchen. Es sei um eine Wohnung in Krailling gegangen. Der Verdächtige hätte gefordert, die Wohnung zu verkaufen, da er dringend Geld benötigte. Das würde für Rache sprechen. Auch Neid auf die beiden gesunden Töchter seiner Schwägerin wurde in den Medien diskutiert. Ein Sohn des mutmaßlichen Täters sei schwer krank.

    dvd/dapd/dpa

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