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Oktoberfest in München: Versöhnliche Töne im Bierstreit

Oktoberfest in München

Versöhnliche Töne im Bierstreit

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    Hier posieren rund 100 Euro an Bier: Oktoberfest-Bedienungen nach dem Anstich.
    Hier posieren rund 100 Euro an Bier: Oktoberfest-Bedienungen nach dem Anstich. Foto: Felix Hörhager (dpa)

    Bei einem zweistündigen Treffen hinter verschlossenen Türen haben Wiesn-Wirte und Festleiter Josef Schmid (CSU) über dessen Vorschläge für das nächste Oktoberfest gesprochen. Der Wiesn-Chef und Wirtschaftsreferent will den Bierpreis deckeln, die Wirte mit einer Umsatzpacht zur Kasse bitten und das Volksfest um einen Tag verlängern.

    Das Treffen sei "in einer sehr ruhigen, sachlichen und konstruktiven Atmosphäre" verlaufen, sagte Schmid am Mittwoch nach dem Gespräch. "Ich entnehme dem Gesprächsverlauf, dass meine konkreten Erläuterungen hilfreich waren, um meine Vorgehensweise besser zu verstehen." Er gehe davon aus, dass Sachlichkeit nun auch die öffentliche Debatte leiten werde. 

    Das Treffen wäre beinahe geplatzt. Schmid hatte auf Grund von Äußerungen von Wirtesprecher Toni Roiderer in der Münchner "Abendzeitung" das Gespräch bereits abgesagt. Als Roiderer sich schriftlich entschuldigte, beraumte er es wieder an.

    Die Wiesn soll einen Tag länger dauern

    Schmid will zusätzliche Kosten von rund fünf Millionen Euro für Sicherheitsvorkehrungen wegen der Terrorgefahr über eine Umsatzpacht für die Wirte decken. "Ich will eine Umsatzpacht, weil sie gerecht ist und weil sie die Kosten auch dort verortet, wo die größten Umsätze und Gewinne gemacht werden", sagte Schmid. Die Schausteller wolle er nicht zusätzlich belasten, nicht zuletzt weil sie zu einer familienfreundlichen Wiesn gehörten.

    Damit die Wirte ihre Mehrkosten nicht direkt auf die Gäste umlegen, will Schmid den sonst jährlich steigenden Preis für die Maß Bier drei Jahre lang bei 10,70 Euro deckeln - "weil wir mit 10,70 Euro einen hohen Bierpreis haben". Er biete neben einer Gewinnspanne auch genügend Raum zur Deckung anderer Kosten, sagte Schmid. Um den Wirten zusätzliche Einnahmen zu ermöglichen, möchte er aber die Wiesn um einen Tag verlängern. 

    Die Stadt als Veranstalterin des Festes hatte im vergangenen Jahr nach dem Amoklauf in München und Anschlägen in Ansbach und Würzburg entschieden, das Festgelände rundum abzusperren und an den Eingängen zu kontrollieren. Dafür setzte die Stadt rund 450 Ordner ein, rund 200 mehr als im Vorjahr. Da die Sicherheitsdienste wegen der Flüchtlingskrise und der Terrorbedrohung praktisch ausgebucht waren, musste die Stadt 56 Euro pro Einsatzstunde zahlen, allerdings inklusive Verpflegungs- und Übernachtungspauschale, wie Schmid sagte. Für dieses Jahr sei ein Stundenpreis von 48 Euro ausgehandelt worden.

    Der Vorschlag eines zusätzlichen Wiesn-"Münchentags" ist nicht neu, Schmid hatte ihn schon vor ein paar Jahren gemacht. "Das kann noch mal ein schöner Tag für die Münchner werden", sagte er nun. Die Wirte hatten allerdings früher angemerkt, dass das mit ihrem Personal gar nicht so leicht zu bewerkstelligen sei. dpa/AZ

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