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Oktoberfest: Kostet die Wiesn-Mass bald über zehn Euro?

Oktoberfest

Kostet die Wiesn-Mass bald über zehn Euro?

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    7,5 Millionen Maß Bier wurden auf der Wiesn 2011 ausgeschenkt. Wie teuer wird sie heuer sein?
    7,5 Millionen Maß Bier wurden auf der Wiesn 2011 ausgeschenkt. Wie teuer wird sie heuer sein? Foto: Armin Weigel, dpa

    6,9 Millionen Wiesn-Besucher warten auf eine Nachricht: Was wird die Mass heuer kosten? Erfahrungsgemäß steigen die Preise jährlich um 20 bis 30 Cent für die goldgelbe Versuchung mit manchmal ein bisschen zu viel Schaumkrone. Vergangenes Oktoberfest kostete ein Liter Bier bis zu 9,20 Euro. Dass die Mass in kleineren Zelten noch unter 9 Euro zu bekommen ist, halten Wiesn-Kenner für nicht realistisch. Es ist nur noch die Frage, wann die Zehn-Euro-Marke fällt.

    "Sicherheit kostet Geld"

    Wiesn-Wirte-Sprecher Toni Roiderer hält sich derweil bedeckt, was die Preise angeht. Selbst Wirt im Hacker-Festzelt sieht er seine Verpflichtung darin, das Preis-Leistung-Verhältnis stabil zu halten. Platzgeld, Aufbau, Brauerei, Musik, Bedienung - alles koste etwa zehn Prozent mehr. Die Wirte würden auch für Umbauten auf der Münchner Theresienwiese zur Kasse gebeten. "Die Wiesn ist mittlerweile zu perfekt organisiert. Sicherheit kostet Geld", sagt Roiderer. Da sei eine Erhöhung logisch.

    Sepp Krätz wieder Wiesn-Wirt

    Um wieviel der Bierpreis in welchem Zelt steigen wird, ist indes erst Ende Mai klar. Die selben 15 Wirte wie vergangenes Jahr dürfen die Massen auf der Wiesn heuer verkaufen. Das hat der Münchener Stadtrat heute entschieden. Sogar Hippodrom-Wirt Sepp Krätz bekam trotz Ärger mit den Steuerfahndern erneut den Zuschlag.

    Demnächst wird die Stadt bei den Festwirten die Bierpreise abrufen und überprüft, ob sie im Vergleich zur restlichen Münchener Großgastronomie angemessen sind. Veröffentlicht werden die Preise erst Ende Mai. Die endgültige Entscheidung liegt aber bei den Gastronomen selbst. Toni Roiderer hat sich vergangenen Herbst für 9,10 Euro entschieden. Das war auch der Preisschnitt 2011.

    "Ein mords Stress"

    Wolfgang Süß bedient seit Jahren in großen Wiesen-Zelten und ist sich heuer nicht sicher, ob er antritt. Wiesn-Bedienungen sind Zwischenhändler. Sie kaufen die Biergutscheine zehn Prozent unter dem Listenpreis. Dieser Differenzbetrag zum Verkaufspreis ist ihr Stundenlohn. Dazu kommt Trinkgeld. Die Uniform müssen sie dem Wirt auch abkaufen. An einem starken Samstag verkauft der 27-jährige Wolfgang Süß rund 300 Mass Bier. "Ein mords Stress", wie er sagt. Nach den zwei Wochen sind viele seiner Kollegen dann erstmal krank. Dafür soll sich das Geschäft auch lohnen. "Je mehr der Bierpreis an die zehn Euro steigt, desto bescheidener wird's", sagt der Oberpfälzer.

    Eintritt auf der Wiesn?

    Wiesn-Wirt Roiderer versteht den Trubel um Bierpreiserhöhungen nicht. "Auf jedem Dorffest zahlt man Eintritt. Auf der Wiesn gibt's das nicht." Ob das in Zukunft eine Option ist, darüber will Roiderer nicht spekulieren. Den Konsumenten aus aller Welt dürften aber zwanzig Cent hin oder her wenig stören. "Es ist Wurscht, wie viel das Zeug kostet", sagt Süß, "denn es wird immer genug Wahnsinnige geben, die die Preise zahlen."

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