Die Münchner Wiesn ist für Ludwig „Wiggerl“ Hagn mehr als ein Volksfest und viel mehr als ein Arbeitsplatz. Sie ist sein ganzes Leben. Das hört man sofort heraus, wenn der 80-Jährige mit seiner tiefen Stimme und in breitem Münchner Dialekt von den 65 Jahren als Wiesnwirt erzählt. Von seinem ersten Besuch auf dem Oktoberfest im Jahr 1957 zum Beispiel. „Da gab es noch eine Liliputstadt mit Kleinwüchsigen und eine Wild-West-Schau mit Indianern zu sehen. Heute unvorstellbar, oder?“ Und von den vielen Raufereien früher. „400 Mann, die sich alle geprügelt haben. Aber als nach zehn Minuten die Polizei kam, haben sie sich gegenseitig schon wieder abgeputzt, die Hände geschüttelt und die Stühle aufgestellt.“
Oktoberfest 2020