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Oktoberfest 2013: FC-Bayern-Gartenzwerg und ein Gebiss: Kuriose Wiesn-Fundstücke

Oktoberfest 2013

FC-Bayern-Gartenzwerg und ein Gebiss: Kuriose Wiesn-Fundstücke

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    Das Oktoberfest ist vorbei, aber im Wiesn-Fundbetrieb herrscht Hochbetrieb. Ein Mann vermisst nach eigenen Angaben 50.0000 Euro Bargeld.
    Das Oktoberfest ist vorbei, aber im Wiesn-Fundbetrieb herrscht Hochbetrieb. Ein Mann vermisst nach eigenen Angaben 50.0000 Euro Bargeld. Foto: Ulrike Eicher

    Hochbetrieb im Wiesn-Fundbüro: Hier laufen gerade Hunderte verzweifelte Mails ein und ebenso viele verzweifelte Menschen. Sie alle sind auf der Suche nach den Dingen, die sie bei ihrem Besuch auf dem Oktoberfest 2013 verloren haben. Über 4000 Gegenstände sind in diesem Jahr abgegeben worden.

    Wer vermisst seinen FC-Bayern-Gartenzwerg?

    Das Segway, mit dem ein Besucher angerollt war, hat inzwischen seinen Besitzer wiedergefunden, wie die Leiterin des Münchner Fundbüros Sabine Eisenhauer berichtet. Das skurrilste Fundstück dieses Jahr: Ein FC-Bayern-Gartenzwerg, der sich wohl den Besuch der Wiesn nicht entgehen lassen wollte. Weitere Fundstücke: Eine riesige Stele in Bleistift-Form, ein Kindle-Reader, ein Hörgerät, ein Laptop und ein Gebiss.

    Im Fundbüro gehen die Gefühle bergauf und bergab

    Wer ins Wiesn-Fundbüro kommt, erlebt eine Gefühlsfahrt wie in der Achterbahn. "Da flattern die Nerven, wenn das Handy weg ist", sagt Eisenhauer. Umso mehr freuen sich die Menschen, wenn sie das, was sie vermissen, wiederfinden und des Öfteren den Mitarbeitern des Fundbüros vor Glück um den Hals fallen.

    Die Leiterin des Fundbüros, die ihren Job seit 13 Jahren macht, wundert sich immer wieder, warum manche Menschen teils schwere Dinge wie prall gefüllte Rucksäcke oder Taschen mit sich herumschleppen. "Das is koa gemütlicher Wiesnbesuch", sagt sie.

    Klassiker: Wiesn-Fundstücke 2013

    Rund 4200 Fundstücke verzeichnet das Wiesn-Fundbüro im Jahr 2013.

    Davon über 900 Kleidungsstücke.

    Über 500 Geldbörsen.

    Etwa 400 Schlüssel.

    Über 300 Handys und Smartphones.

    Über 200 Brillen.

    Über 100 Schmuckstücke und Uhren.

    Etwa 50 Fotoapparate.

    Über 30 Regenschirme.

    Jemand vermisst angeblich 50.000 Euro Bargeld

    Selbst Geschäftsunterlagen seien ihr schon untergekommen. Für die Fundbüro-Chefin bleibt es ein Rätsel, wieso jemand solche Schriftstücke mit auf die Wiesn nimmt. Auch ungewöhnlich: Jemand kam ins Fundbüro, weil er nach eigenen Aussagen 50.000 Euro in bar vermisst. "Das kann ja ned wahr sein", sagt Eisenhauer. Sie könne sich nicht vorstellen, dass jemand so viel Geld, das er angeblich aus einer Erbschaft erhalten hat, mit auf die Wiesn nimmt.

    Identifikations-Nummer auf dem Handykarton ablesen

    Die Klassiker der verlorenen Gegenstände sind Kleidungsstücke, Schlüssel, Ausweise, Handys und Smartphones. Bei liegen gebliebenen mobilen Geräten informieren die Mitarbeiter des Fundbüros die Handyanbieter. Allerdings gibt es auch Smartphones ohne Sim-Karte. "Da hilft dann alles nichts", sagt Eisenhauer. Bei der großen Zahl an Handys, die ehrliche Finder im Fundbüro abgeben, fragt Eisenhauer zuerst nach der "Imei-Nummer". Die "International Mobile Equipment Identity" ist auf der Verpackung des Handykartons vermerkt.

    Kleidung und Schmuck lässt sich schwer zuordnen

    Nicht immer lassen sich verlorene Gegenstände so eindeutig ihrem echten Besitzer zuordnen wie Handys oder Ausweise. Schwierig werde es bei Kleidung oder Schmuck. "Ja, des is mei Jacke" - das hört die Leiterin des Fundbüros schnell. Auf jedem Kleidungsstück ist ein Karteikärtchen mit den wichtigsten Infos angebracht. Häufig aber stellt sich heraus, dass Fundort und Fundzeit nicht mit den Angaben des Suchenden übereinstimmen. "Bei den Trachten ist es ja auch extrem schwierig. Graue Strickjacken zum Beispiel sehen ja alle mehr oder weniger gleich aus", sagt Eisenhauer.

    Appell an Suchende: Mehr Fakten in den Mails angeben

    Bis Ende des Jahres, schätzt sie, wird das Fundbüro damit beschäftigt sein, eingehende Vermissten-Mails zu beantworten. Worüber sich Eisenhauer ärgert: "Die Leute schicken eine Mail, schreiben aber kaum was rein." Darum ihr Appell: "Bitte liefern Sie mir Daten." Wann und wo wurde etwas verloren, wie sieht es aus.

    Trotz Tausender Fundsachen findet nicht immer zusammen, was zusammengehört: Eisenhauer glaubt, dass sie 80 Prozent aller Menschen, die ins Münchner Fundbüro kommen, nach erfolgloser Suche wieder nach Hause schicken müsse.

    Gegenstände werden ins Münchner Fundbüro gebracht

    In einer Woche werden die liegen gebliebenen Gegenstände von der Wiesn ins Münchner Fundbüro gebracht. Verlorene Ausweise schickt das Fundbüro an Ausstellungsbehörden und Konsulate. "Die ehrlichen Finder gibt's auf jeden Fall noch", ist sich die Leiterin sicher. Nach Oktoberfest: Mit Messer bedroht und ausgeraubt

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