Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Ölfleck-Anschläge: Fernsehreportage: So ermittelt die Polizei nach dem Ölfleck-Attentäter

Ölfleck-Anschläge

Fernsehreportage: So ermittelt die Polizei nach dem Ölfleck-Attentäter

    • |
    Fernsehreportage: So ermittelt die Polizei nach dem Ölfleck-Attentäter
    Fernsehreportage: So ermittelt die Polizei nach dem Ölfleck-Attentäter

    Alles begann mit einem tödlichen Vorfall vor über zwei Jahren: Damals verunglückte ein 37 Jahre alter Familienvater, weil er zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren im Unterallgäu auf eine Ölspur geraten war. Schnell wird klar, das Öl wurde absichtlich auf der Straße verteilt. Es war Mord.

    Über 30 Anschläge werden dem Ölfleck-Attentäter bereits zugerechnet

    An jenem Sonntag im April begann für die Ermittler des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West eine beispiellose Ermittlungensarbeit. Nach und nach wird klar: Der Anschlag im April war nicht erste. Die Beamten weiten ihre Spurensuche auf Baden-Württemberg und die Nachbarländer aus und sie werden fündig.

    Über 30 weitere Öl-Attentate gab es in den vergangenen Jahren in Bayern und Baden-Württemberg. Die Polizei glaubt, es mit einem Motorradhasser zu tun zu haben.

    Die Serie der Ölfleck-Anschläge sind Gegenstand einer Fernsehreportage

    undefined

    Die Ermittlungen und die Arbeit der Polizei sind nun Gegenstand einer Fernsehreportage, die Ende September ausgestrahlt wird. Davon erhoffen sich die Beamten neue Hinweise auf den Ölfleck-Attentäter.

    Die Ermittler befürchten weitere Ölfleck-Attentate: Die Polizei sucht weiterhin Zeugen

    Die Ölfleck-Attentate

    6. April 2007: Bei Bad Schussenried im Landkreis Biberach werden auf der Landstraße zwischen Ingoldingen und Reichenbach vier Ölflecken entdeckt. Die Brisanz des Vorfalls wird damals nicht erkannt: Mitglieder der örtlichen Feuerwehr beseitigt lediglich die Spuren, die Polizei wird nicht eingeschaltet.

    29. April 2007: Auf der Staatsstraße 2214 bei Rennertshofen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) kommt ein 48-Jähriger mit seinem Motorrad auf einem Ölfleck ins Rutschen und stürzt. Der Mann verletzt sich. Es stellt sich heraus: Ein Unbekannter hatte auf der Strecke insgesamt zwei Öllachen gelegt. Das Altöl hatte sich in Glasflaschen befunden, die auf der Fahrbahn zerbrochen wurden.

    28. Oktober 2007: Auf der Staatsstraße 2033 bei Wittislingen im Landkreis Dillingen gerät ein 31-Jähriger mit seinem Auto am Ausgang einer Kurve auf einer Ölspur ins Schleudern. Das Auto überschlägt sich und bleibt neben der Fahrbahn auf dem Dach liegen. Der Fahrer wird im Autowrack eingeklemmt und schwer verletzt. Beamte entdecken am Unfallort grüne Glassplitter und eine Verschlusskappe, zudem sieben zertrümmerte Flaschen auf den Strecken von Hausen nach Zöschlingsweiler und zwischen Wittislingen und Ziertheim.

    30. Oktober 2007: Auf der A92 Richtung Deggendorf werden bei Freising auf einer Strecke von 1,5 Kilometern insgesamt zwölf Ölflecken entdeckt. Sie wurden durch zerbrochenen Glasflaschen gelegt. Mehrere Verkehrsteilnehmer können einen Unfall gerade noch verhindern.

    12./13. April 2008: Auf Straßen bei Leibertingen im Landkreis Sigmaringen werden insgesamt 19 Ölfallen entdeckt, glücklicherweise kommt es zu keinem Unfall.

    21. Dezember 2009: Ein Zeuge will beobachtet haben, wie in der Nacht auf der Staatsstraße 2212 zwischen Höchstädt an der Donau und Binswangen (Landkreis Dillingen) aus einem vor ihm fahrenden Fahrzeug mit Anhänger etwa fünf Flaschen auf die Fahrbahn geworfen werden.

    21. März 2010: Bei Schwendi (Landkreis Biberach) zwischen Regglisweiler und Orsenhausen werden an drei Stellen Ölflecken aufgefunden. Die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verlaufen wie schon 2008 im Landkreis Sigmaringen ergebnislos.

    17. April 2011: Ein 37-jähriger Familienvater gerät auf der Staatsstraße 2013 zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren (Landkreis Unterallgäu) mit seinem Motorrad in einer Kurve auf eine Ölspur und schlittert frontal in ein entgegenkommendes Auto. Der Mann stirbt noch an der Unfallstelle. Die Ermittlungen der Polizei ergeben, dass die Ölspur absichtlich gelegt wurde.

    Denn die Beamten befürchten, dass der Attentäter wieder zuschlagen könnte. Die Motorradfahrer in der Region sind verunsichert. Jederzeit, so die Angst der Ermittler, könnten wieder mit Öl gefüllte Flaschen auf kurvige Straßen geworfen werden, um Motorradfahrer zu Fall zu bringen.

    Zahlreiche Unfälle wurden auf diese Weise in den vergangenen Jahren verursacht. Tödlich endete nur der eine in der Nähe von Markt Rettenbach.

    Gesendet wird die Spiegel-TV-Reportage voraussichtlich am Sonntag, 29. September 2013 ab 22.20 Uhr auf RTL. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden