In Markt Rettenbach sind die Menschen schockiert von dem Vorfall. Das Opfer war in das örtliche Leben eingebunden. Der Mann war bei der Feuerwehr und im Musikverein aktiv. Vor kurzem hatte er in der Nähe ein Haus gebaut.
"Es überwiegt natürlich im Moment die Trauer, aber es ist schon auch eine innere Bestürzung und Wut da", sagt Bürgermeister Alfons Weber, der von einem sinnlosen Anschlag spricht. An einen Zufall glaubt er nicht. Es sei nicht nachvollziehbar, wie jemand an so verschiedenen Streckenabschnitten aus Versehen Öl verlieren könne, sagt der Politiker. Ein Motiv für solch eine Tat wüsste er nicht. Es habe keine Beschwerden über Motorradfahrer gegeben, sagte er.
Auch Motorradfahrer-Freunde des Opfers sind bestürzt. "Wer so was macht, muss wissen, dass so was passieren kann", sagt einer von ihnen. Der Täter habe "den Kindern den Vater genommen", klagt er an. Ein anderer erinnert sich an den Getöteten, die gemeinsamen Ausfahrten und Feste. "Er war ein sehr guter Freund", sagt er. Zum mutmaßlichen Täter fällt ihm vor allem eines ein: "Ich hoffe, dass der gefasst wird."
Glasscherben und Öl auf der Straße
Glasscherben von Wein und Sektflaschen und Öl hatte die Polizei auf der Straße gefunden. Eine Kombination, die am Sonntag den 37 Jahre alten Motorradfahrer das Leben kostete. Nachdem er durch eine Öllache gefahren war, stürzte er in der nächsten Kurve und prallte gegen ein Auto. Der Vater zweier Kinder starb noch an der Unfallstelle. Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Wer oder was hinter den Ölspuren steckt, ist auch am Montag weiter unklar. Die vielen Fundstellen und ihre Verteilung sprechen eher für einen Täter, der das Öl absichtlich auf die Straße brachte. Bei der Polizei heißt es zwar, man könne "weder eine vorsätzliche noch einen fahrlässige Verschmutzung der Fahrbahn ausschließen". Schließlich könnte auch jemand in Flaschen abgefülltes Olivenöl verloren haben. Auch dort heißt es aber, das Spurenbild wäre für dieses Szenario äußerst ungewöhnlich. dapd/AZ