In der petrochemischen Fabrik der Firma Basell war offenbar Hexan ausgetreten und verpufft. Anschließend brach ein Feuer aus, eine Rauchwolke stieg auf. Hunderte Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen den Brand an. Auch am Sonntag waren die Rettungskräfte noch im Einsatz. "Es besteht weiter Explosionsgefahr", sagte ein Polizeisprecher. Die Firma rechnet mit einem Millionenschaden.
Der getötete Feuerwehrmann war Mitglied der Werksfeuerwehr. Der 44 Jahre alte, verheiratete Mann stammte aus Abensberg (Landkreis Kelheim). Ein 51 Jahre alter Arbeiter aus Pförring (Landkreis Eichstätt) erlitt schwere Verletzungen und schwebte vorübergehend in Lebensgefahr, sein Zustand stabilisierte sich nach Auskunft der Ärzte aber am Sonntag. Ein 51-jähriger Feuerwehrmann und drei weitere Arbeiter der Firma wurden mit leichten Verletzungen in umliegende Kliniken gebracht.
Die Unglücksursache war am Sonntag noch unklar. Angaben, wonach zuerst nur wenig Hexan ausgetreten war und die starke Explosion im Zusammenhang mit einem Feuerwehrauto stehen könnte, wollten Polizei und Unternehmen zunächst nicht bestätigen. "Das könnte eine Möglichkeit sein. Wir wissen aber noch nichts Genaues", sagte Basell- Werksleiter Gernot Köhler am Sonntag.
Gegen 18.20 Uhr hatten mehrere Passanten die kilometerweit sichtbare Explosion auf dem Gelände der Firma gemeldet. Der benzinähnliche Stoff Hexan wurde in der Produktion als Hilfsmittel verwendet. Die anschließend aufsteigende Rauchwolke hatte in der Bevölkerung zunächst für Ängste gesorgt. Die Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Wenige Stunden nach dem Unglück gab das Landratsamt Pfaffenhofen aber Entwarnung. Auch Messungen des bayerischen Landesamtes für Umwelt ergaben am Sonntag, dass Umwelt und Mensch nicht gefährdet waren.
Die Brandstelle und die angrenzenden Anlagenteile wurden vollständig abgesperrt und gesichert. Am Sonntagnachmittag bestand immer noch Einsturzgefahr für das betroffene Gebäude. Die Feuerwehr brannte weiter ausströmendes Gas kontrolliert ab. Durch einen dauerhaften Wasserschleier über der Anlage sollten weitere Explosionen verhindert werden.
Die genaue Höhe des Sachschaden stand zunächst nicht fest. "Es sind große Teile der Anlage betroffen. Der Schaden ist erheblich und wird in die Millionen gehen", sagte Werksleiter Köhler. dpa, lby