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Oberallgäu: Kalb gerissen: War es ein Wolf?

Oberallgäu

Kalb gerissen: War es ein Wolf?

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    Ob wirklich ein Wolf das Kalb gerissen hat, wird eine DNA-Probe zeigen.
    Ob wirklich ein Wolf das Kalb gerissen hat, wird eine DNA-Probe zeigen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Archiv)

    Das hat Bäuerin Margot Gebhard aus Wertach noch nie erlebt. Auf einer Viehweide am Wanderweg „Grüner Pfad“ wurde ein Kalb gerissen. Der Kadaver lag am Donnerstag ausgeweidet auf der Wiese. Die Bäuerin informierte das Landratsamt Oberallgäu. Landrat Anton Klotz sagt: „Meine Fachleute im Haus sagen, das kann nur ein Wolf gewesen sein.“ Die Bestätigung steht allerdings noch aus.

    Immer wieder Wölfe im Oberallgäu gesichtet

    Der Kadaver wird seziert. Eine DNA-Probe soll Aufschluss geben, ob tatsächlich ein Wolf das Tier gerissen hat. „Nächste Woche werden wir ein eindeutiges Ergebnis haben“, sagt Klotz. Schon mehrfach seien Wölfe im Oberallgäu gesichtet worden, unter anderem mithilfe von Wildtierkameras.

    Klotz sagt: „Ich habe es fast erwartet, dass so etwas passiert.“ Er fordert eine Änderung der Gesetzgebung. „Es muss möglich sein, einen Wolf zu schießen.“ Die Alpwirtschaft sei durch Wölfe gefährdet: „Es gibt alleine im Oberallgäu über 600 Alpen mit 30.000 Tieren.“ Es sei nicht möglich, die Alpweiden einzuzäunen.

    Ob es nun ein Wolf war oder nicht – Bäuerin Gebhard lässt ihre weiteren neun Kälber nun vorsichtshalber im Stall. Sie hat Angst. Es sei grausam gewesen, das gerissene Kalb anzuschauen. Sie war schockiert. Vor kurzem habe ein Fuchs alle Enten aus dem Stall geholt. „Damit lebt man, das passiert immer wieder.“ Aber dass man um das Leben seiner Kälber fürchten müsse, das sei neu. (sir)

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