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Oberallgäu: Fliehen Täter nach Raubüberfall im Zug?

Oberallgäu

Fliehen Täter nach Raubüberfall im Zug?

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    Unbekannte überfielen am Montagmorgen mit Äxten, Pfefferspray und einer Schusswaffe ein Oberstaufener Juwelier-Geschäft.
    Unbekannte überfielen am Montagmorgen mit Äxten, Pfefferspray und einer Schusswaffe ein Oberstaufener Juwelier-Geschäft. Foto: Benjamin Liss

    Großeinsatz der Polizei in Oberstaufen: Mindestens drei Bewaffnete überfielen am Montagvormittag ein Juwelier-Geschäft, das sich nur 300 Meter von der Polizeistation entfernt befindet. Sie flohen ohne Beute, verletzt wurde niemand. Bislang wurden sie noch nicht gefasst.

    Um kurz vor 10 Uhr stürmten drei Vermummte lautstark das Geschäft und bedrohten die Angestellten mit Äxten und Pfefferspray. Auch eine Schusswaffe hielten sie den Mitarbeitern des Geschäfts entgegen. Ob es sich dabei allerdings um eine echte Waffe handelt, ist noch ungeklärt. Die Angestellten leisteten jedoch Widerstand, woraufhin die Bande Hals über Kopf flüchtete – und Waffen und Taschen im Laden zurück ließen.

    Am Bahnsteig verliert sich die Spur der Täter

    Zunächst liefen die Täter Richtung Kirche. Wie viele es waren, ist noch unklar: Im Laden waren nur drei, auf der Flucht wurden jedoch vier Männer beobachtet: „Wir standen gerade vor dem Rathaus, als vier Männer an uns vorbeiliefen. Wir wunderten uns noch, warum sie es so eilig hatten“, sagt Zeugin Elke Fischer. Die Täter liefen weiter zur Kirche und bogen in eine Gasse ein. „Da wären sie fast in mich hineingerannt“, berichtet Alicia Ziegler. Der 30-jährigen Inhaberin eines Tiergeschäfts kamen die Täter sofort komisch vor: „Ich hab mir gleich gedacht: Die Gesichter muss ich mir merken.“ Mehrere Zeugen berichten von osteuropäischem Dialekt. Kurze Zeit später klingelte bei Ziegler das Telefon: „Mein Mann arbeitet bei dem Juwelier und fragte, ob es mir gut geht.“ Erst da erfuhr sie von dem Überfall. Ihr Mann war in einem Nebenraum, als die Täter in den Laden stürmten: „Er hat Schreie gehört und durch eine Vitrine die Pistole gesehen.“ Auf allen vieren krabbelte er dann in einen anderen Raum, um den Alarm auszulösen. Die Gasse, in welche die Männer an Ziegler vorbei verschwanden, ist eine Sackgasse. Vermutlich sprangen die Täter dort über einen Zaun, um so zum Bahnhof zu gelangen. Die Verkäuferin der Bahnhofsbäckerei und die Mitarbeiter des Reisebüros nebenan hatten nichts beobachtet. Laut Polizeibericht haben jedoch Taxifahrer die Männer gesehen. Auch sollen mehrere Überwachungskameras die Flucht aufgezeichnet haben. Am Bahnsteig verliert sich die Spur. Dort sind die Täter laut Polizei genau in dem Augenblick auf die Gleise gelaufen, als Züge in Richtung Lindau und Immenstadt einfuhren.

    Bereits vor 20 Jahren war das Geschäft Ziel Krimineller: Damals wurde eingebrochen und Schmuck im Wert von bis zu zwei Millionen Mark erbeutet. Selbst eine Erwähnung in der Sendung „Aktenzeichen: XY... ungelöst“ half nichts: Die Täter sind bis heute nicht gefasst worden.

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