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Nürnberg: Tumulte und Verletzte: Schüler protestieren gegen Abschiebung

Nürnberg

Tumulte und Verletzte: Schüler protestieren gegen Abschiebung

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    Die Polizei geht gegen Schüler vor, die mit einer Sitzblockade die Abschiebung eines 20 Jahre alten Berufsschülers in sein Herkunftsland Afghanistan verhindern wollen.
    Die Polizei geht gegen Schüler vor, die mit einer Sitzblockade die Abschiebung eines 20 Jahre alten Berufsschülers in sein Herkunftsland Afghanistan verhindern wollen. Foto: Michael Matejka/ARC/Nürnberger Nachrichten (dpa)

    Mit einer Sitzblockade und einer spontanen Demonstration haben mehrere Hundert Menschen in Nürnberg versucht, die Abschiebung eines 20-jährigen Afghanen zu verhindern. Die Folge war am Mittwoch ein größerer Polizeieinsatz, es kam zu tumultartigen Szenen. Neun Polizisten wurden verletzt, fünf Menschen vorübergehend festgenommen. Als Reaktion auf den Vorgang gab es massive Kritik von SPD, Grünen, Linken sowie dem Flüchtlingsrat.

    Die Polizei setzte Schlagstöcke, Pfefferspray und einen Hund gegen die Demonstration der Schüler ein.
    Die Polizei setzte Schlagstöcke, Pfefferspray und einen Hund gegen die Demonstration der Schüler ein. Foto: Michael Matejka/ARC (dpa)

    Die Polizei wollte den 20-Jährigen am Morgen in einer Berufsschule während des Unterrichts abholen. Mitschüler hätten sich daraufhin auf die Straße direkt vor den Streifenwagen gesetzt und die Abfahrt blockiert, schilderte ein Polizeisprecher. Auf Facebook und Twitter verbreitete sich ein Aufruf, sich an der Schüler-Aktion zu beteiligen. Die Polizei sprach von zeitweise bis zu 300 Teilnehmern. 

    Schlagstöcke eingesetzt - keine Demonstranten verletzt

    Die Einsatzkräfte seien mit einem Fahrrad und zahlreichen Flaschen beworfen worden. Einem Beamten sei ein Zahn ausgeschlagen worden. Die Polizei setzte Pfefferspray und Hunde mit Beißschutz ein. Zur Abwehr von Angriffen seien auch Schlagstöcke verwendet worden. Von den Demonstranten sei aber niemand verletzt worden.

    Mittelfrankens Polizeipräsident Johann Rast nahm gegenüber den Nürnberger Nachrichten Stellung: Nach dem Anschlag in Kabul seien zunächst alle Abschiebeflüge gestoppt worden. Zwei Afghanen seien demnach noch bei der Polizei, ein Richter entscheide über die weiteren freiheitsentziehenden Maßnahmen. Rast gab zu: "Ja, die Situation eskalierte." Aber dies sei erst der Fall gewesen, nachdem "militante Abschiebungsgegner" dem Polizeiwagen näher gekommen seien. AZ/dpa

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