„Die Delfinlagune ist ein Delfingrab, lasst die Delfine frei!“, verkündete etwa eine nur mit einem Bikini bekleidete eine Aktivistin der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland die "nackte Wahrheit". Unter dem Motto "Ozean statt Gefängnis - Freiheit für Delfine" forderten die Kritiker des Zoos die Freilassung der Meeressäuger.
„Ein Delfin lebt in der Delfinlagune Nürnberg so beengt wie ein Mensch in einer Telefonzelle – lebenslang“, sagte Bernd Hoffmann von PETA. Seit der Eröffnung der Nürnberger Delfin-Anlage im Jahr 1971 seien von 23 in freier Wildbahn gefangenen Delfinen 15 vorzeitig gestorben, von 21 Nachzuchten seien 17 noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt zu Tode gekommen. "Kein Wunder, denn im Ozean schwimmen Delfine täglich bis zu 100 Kilometer, erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h und tauchen bis zu 300 Meter tief", so der Aktivist.
Zoodirektor Dag Encke betont dagegen, die Delfinlagune sei eine "naturnahe Wasserwelt", die den Tieren einen weitaus abwechslungsreicheren Lebensraum biete als das bisherige Delfinarium. In der neuen Anlage könnten die Delfine und die dort ebenfalls untergebrachten Seelöwen erstmals Sonne, Wind und Regen erleben. Offiziell soll das umstrittene 24-Millionen-Euro-Projekt am Donnerstagmittag eröffnet werden. AZ, lb