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Nürnberg: Protest gegen die Stromtrasse: Hunderte aus der Region dabei

Nürnberg

Protest gegen die Stromtrasse: Hunderte aus der Region dabei

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    Demonstranten mit Plakaten und Bannern auf dem Kornmarkt in Nürnberg. Sie versammelten sich zu einer Demonstration gegen eine neue, große Stromtrasse von Sachsen-Anhalt durch Franken nach Augsburg.
    Demonstranten mit Plakaten und Bannern auf dem Kornmarkt in Nürnberg. Sie versammelten sich zu einer Demonstration gegen eine neue, große Stromtrasse von Sachsen-Anhalt durch Franken nach Augsburg. Foto: Sven Grundmann, dpa

    Zu der Demonstration hatten zahlreiche Bürgerinitiativen aufgerufen, viele der Teilnehmer nahmen eine weite Anreise auf sich. "Es ist nicht irgendeine Stromtrasse, wie wir sie kennen. Sondern es ist eine Monstertrasse ungeahnten Ausmaßes", sagte Markus Bieswanger von der Initiative "Pegnitz unter Strom". Die Gegner fürchteten um Umwelt und Landschaftsbild, die Gesundheit der Anwohner und Wertminderung ihres Grundbesitzes.

    Werner Merkel von der Bürgerinitiative Nürnberger Land Süd kritisierte: "Man überlässt einem profitorientierten Privatunternehmen die Entwicklung ganzer Regionen." Die Stromautobahn würde Naherholungsgebiete zerstören, den Tourismus schwächen und den Bevölkerungsschwund in ländlichen Gegenden verstärken.

    Der Netzbetreiber Amprion plant eine 450 Kilometer lange Gleichstromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Augsburg. Damit soll nach der Abschaltung des Atomkraftwerks Gundremmingen (Landkreis Günzburg) der Süden Bayerns mit Strom aus dem Norden versorgt werden. Aus Angst vor einer Verschandelung der Landschaft, Gesundheitsgefahren und Wertverlust von Immobilien haben sich inzwischen zahlreiche Bürgerinitiativen gebildet, die den Bau verhindern wollen. Nach Polizeiangaben nahmen rund 2000 Bürger an der Demonstration teil.

    "Mit und kann man nicht alles machen"

    „Flagge zeigen in der Großstadt“, sagte im Vorfeld Werner Roßkopf, „um zu zeigen, dass man mit uns vom Land nicht alles machen kann.“ So brachte der Vertreter der Bürgerinitiativen im Donau-Lech-Gebiet die Motivation der Stromtrassengegner auf den Punkt, sich am Samstag auf den Weg nach Nürnberg zu machen. Das Aktionsbündnis der Trassengegner, in dem die BIs entlang des möglichen Verlaufs der Gleichstromtrasse Süd-Ost aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern organisiert sind, rief zum Protest auf. Mit hunderten Teilnehmern aus der Region wurde in Nürnberg gerechnet. Eine genaue Zählung liegt noch nicht vor. AZ/dpa

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