Sie sind Symbole angeblich unsterblicher Liebe, doch in Nürnberg machen inzwischen städtische Mitarbeiter Liebesschlössern junger Paare mit Bolzenschneidern und Winkelschleifern den Garaus. Seit Mitte Januar seien nach Bürgerbeschwerden voluminöse Liebesschlösser am Klappersteg im Osten Nürnbergs weggeflext worden, sagte eine Sprecherin der Stadt. An der Fuß- und Radfahrerbrücke über der Pegnitz hätten einige Verliebte schwere Fahrradschlösser montiert. Manche hätten so weit in den Weg geragt, dass sich Fußgänger, Jogger und Radfahrer davon behindert gefühlt und einige sich sogar leicht verletzt hätten.
Keine "Ewigkeitsgarantie" für Liebesschlösser
An Baudenkmälern, wie dem Schönen Brunnen auf dem Nürnberger Hauptmarkt, hat die Stadt Liebesschlösser noch nie geduldet. Demnächst könnten auch Schlösser an einer Pegnitzbrücke neben einem Nürnberger Großkino entfernt werden, berichtete die Sprecherin. Rund 1000 Liebesschlösser baumelten inzwischen an den Drahtseilen der Brücke und gefährdeten die Standfestigkeit des Fußgängerübergangs. Die zumeist mit den Namen der Verliebten gravierten Vorhängeschlösser würden danach noch eine Weile aufbewahrt, bevor sie als Altmetall verschrottet würden.
Möglicherweise droht Liebesschlössern auch in anderen Städten des Großraums Nürnberg ein solches Schicksal. „Für Liebesschlösser gibt es in unseren Städten keine Ewigkeitsgarantie“, betonte die Rechtsreferentin der Stadt Erlangen, Marlene Wüstner, nach einem Treffen mit ihren Kollegen aus Nürnberg, Fürth und Schwabach. Dort, wo Liebesschlösser die Standfestigkeit von Brücken gefährdeten, würden sie beseitigt. Bislang spiele der Brauch in diesen drei Städten aber nur eine geringe Rolle. dpa