Die Noroviren 2016 breiten sich aus. In Bayern sind vor allem in München viele Menschen erkrankt. "Eine Prognose, wie sich die Saison entwickelt, ist allerdings nicht möglich", teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München am Freitag mit. In absoluten Zahlen liegen die insgesamt gemeldeten Erkrankungen bisher aber weit unter dem vergleichbaren Vorjahreswert: Die Meldungen sanken um fast 3000 Fälle auf rund 6000. Die höchste Krankheitshäufigkeit stellte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit den Angaben nach in Niederbayern und Oberfranken sowie Mittelfranken fest.
Norovirus verbreitet sich in München
In München leiden derzeit überdurchschnittlich viele Menschen am Norovirus. Die Fälle seien im November rapide angestiegen, bisher wurden über 50 Ausbrüche verzeichnet, teilte das Gesundheitsreferat der Stadt am Freitag mit. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein sehr zeitiger und ausgeprägter saisonaler Anstieg. Die meisten Fälle traten in Gemeinschaftseinrichtungen auf.
Noroviren: So kann man sich gegen das Norovirus schützen
Zwar sind die Symptome des Brechdurchfalls bereits nach ein bis drei Tagen vorbei, doch die Betroffnen sind auch danach noch bis zu 48 Stunden ansteckend. Das Virus ist leicht übertragbar - es kann schon über verunreinigte Hände weitergegeben werden.
"Hygiene ist das A und O", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). "Medikamente zur Behandlung der Virusinfektion gibt es nicht. Bei Bedarf sollte immer medizinischer Rat eingeholt werden", empfahl die Ärztin. Infektionen müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden. dpa/lby
Das müssen Sie zu Norovirus-Infektionen wissen
Der Norovirus ist weltweit für 50 Prozent der Durchfallerkrankungen verantwortlich.
Die hoch infektiösen Noro-Viren, gegen die es bislang keine Impfung gibt, werden über den Stuhl der Menschen ausgeschieden.
Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, wie bei Husten und Schnupfen. Möglich ist aber auch eine Infektion durch kontaminierte Speisen, Getränke oder Gegenstände.
Die Inkubationszeit beträgt zirka zehn bis 50 Stunden.
Der Erkrankungsbeginn erfolgt mit akuten Magen-Darm-Beschwerden, die durch schwallartiges, heftiges Erbrechen und starke Durchfälle gekennzeichnet sind und zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können.
Gefährlich am Norovirus ist vor allem der Flüssigkeitsverlust, den Patienten am besten mit Mineral- oder Leitungswasser ausgleichen.
Betroffene sind während der akuten Erkrankung und noch mindestens bis zu 48 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfähig.
Vorbeugend sollte man öffentliche Toiletten vor der Nutzung abwischen und sich danach unbedingt die Hände waschen.
Häufiges Händewaschen ist auch dann oberstes Gebot, wenn ein Familienmitglied am Norovirus erkrankt ist.