Wieder einmal hat die bayerische Kabarettistin Luise Kinseher beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg 2018 die Politiker derbleckt. Wie sich nun herausstellt: Nach acht Jahren als "Mama Bavaria" war es der letzte Auftritt der Kabarettistin.
Am Ende ihrer Ansprache verkündete sie überraschend noch auf der Bühne ihren Abschied. Acht Jahre lang habe sie nun "ermahnt, getröstet, geschimpft". Doch "gute Eltern" wüssten, wann es Zeit sei, loszulassen.
Kinseher war in den vergangenen Jahren teilweise sehr umstritten gewesen und viel kritisiert worden. Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) und andere waren der Veranstaltung deshalb aus Protest fern geblieben. Nach Ende ihrer Rede am Mittwoch wurde Kinseher vom Publikum aber - anders als sonst - mit stehendem Applaus gefeiert.
Zuvor hatte Kinseher als "Mama Bavaria" die neue CSU-Doppelspitze aus Horst Seehofer und Markus Söder beim traditionellen Politiker-Derbelecken auf dem Münchner Nockherberg mit Hohn und Spott überzogen. Die Kabarettistin sagte in ihrer Rede am Mittwochabend, es herrsche ja nun Friede in der CSU, und spottete: "Friede in der CSU: Das klingt für mich noch unheimlicher wie das Schweigen der Lämmer."
Über Söder, der Seehofer in Kürze als bayerischer Regierungschef ablösen soll, sagte sie: "Wie er langsam zum Ministerpräsidenten mutiert - die angegrauten Schläfen, das mild durchwehte Lächeln, der gütige Blick, leichtes Übergewicht: Es wird nicht mehr lang dauern, dann werden wir ihn drollig finden!" (dpa/AZ)