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Neuer Spielzeugtrend Handkreisel: Jeder liebt das neue Trend-Spielzeug Fidget Spinner

Neuer Spielzeugtrend Handkreisel

Jeder liebt das neue Trend-Spielzeug Fidget Spinner

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    Fidget Spinner heißen die Handkreisel, die aktuell so beliebt sind, dass viele Spielwarenhändler der Nachfrage nicht mehr Herr werden.
    Fidget Spinner heißen die Handkreisel, die aktuell so beliebt sind, dass viele Spielwarenhändler der Nachfrage nicht mehr Herr werden. Foto: Boris Roessler, dpa

    Wo bleibt das Schiff mit den Fidget Spinnern? Spielzeughändler, Kinder und geplagte Eltern warten sehnsüchtig darauf. Aktuell ist es gar nicht so leicht, dem Trend zu folgen. Denn Fidget Spinner sind bei vielen Händlern ausverkauft, der Nachschub kommt per

    Im Moment dreht sich in Pausenhöfen nämlich alles um das Drehen. Das flache Spielzeug, meist mit drei Flügeln und einem Kugellager in der Mitte, klemmt man zwischen zwei Finger und versetzt es in Rotation. Das macht offensichtlich Spaß, die Hersteller behaupten zudem, es habe einen weiteren positiven Effekt: Angeblich lindern die Spinner Hyperaktivität. Andererseits lenkt das

    Eine neuer Spielzeug-Hype

    Nun ist das nicht der erste Spielzeug-Hype. Da waren der Zauberwürfel Rubik’s Cube in den frühen 80ern und das Tamagotchi zum ausgehenden Jahrtausend, um nur zwei zu nennen. Und was war da im vergangenen Jahr noch mit Pokémon Go? Das Smartphone-Spiel hat zwar nach wie vor seine Fans, aber der Hype ist Geschichte.

    Um einen weltweiten Trend auszulösen, muss ein Spielzeug bestimmte Kriterien erfüllen, erklärt Rainer Buland, Leiter des Instituts für Spielforschung an der Salzburger Universität Mozarteum. So sollte ein Spielzeug kulturunabhängig funktionieren – mit einem Fidget Spinner wissen, ähnlich wie mit einem normalen Kreisel, tatsächlich Kinder aus jedem Kulturkreis etwas anzufangen. Dann muss der Trend in der Jugendkultur zünden. Der aktuelle Fall verbreitete sich vor allem über Youtube-Videos. „Da kann man natürlich nachhelfen, das werden die Hersteller auch gemacht haben“, sagt Buland. Er geht davon aus, dass Fidget Spinner zum Beispiel an Youtuber und Blogger verteilt wurden und Geld geflossen ist. „Wenn nicht gesehen wird, dass es ein Marketingkonzept gibt, ist das das ideale Marketingkonzept“, sagt er. Das habe hier gut funktioniert, man nehme den Trend als authentische Begeisterung in der Jugendkultur wahr. „Das ist auch einfach toll gemacht von den Marketingleuten.“

    Der dritte Punkt, der noch zum globalen Hype fehlt, ist, dass traditionelle Medien ebenfalls darüber berichten. Was hiermit geschieht.

    Trend ist kein neues Phänomen

    Diese Trends seien kein neues Phänomen, erklärt Buland. Schon 1791 habe es eine Jo-Jo-Welle gegeben, wie ein Stich aus der Zeit beweist. Allerdings habe sich die Geschwindigkeit verändert, in denen Wellen kommen und gehen. „Das hängt mit unserer Auffassung von Aktualität zusammen“, sagt Buland. Durch die Neuen Medien habe sich die Zeit, in der etwas als aktuell gilt, noch weiter verkürzt. Dementsprechen glaubt er nicht, dass sich der Fidget Spinner lange hält. Langlebig seien eher Trends, für die es mehrere Einsatzmöglichkeiten gibt – Legosteine etwa, weil daraus immer wieder etwas Neues entsteht. „Ich wüsste nicht, was man mit einem Fidget Spinner anderes machen kann, als ihn zu drehen.“

    Bis der Trend vorbei ist, müssen Eltern den Bitten ihrer Kinder wohl oder übel nachgeben. Oder durchhalten. Das hat im Landkreis Sonneberg in Thüringen zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Dort ist am Montag ein Elfjähriger ausgebüxt. Die Beamten suchten mit einem Großaufgebot samt Fährtenhunden nach dem Jungen und fanden ihn erst nach mehreren Stunden. Der Bub erklärte, er sei davongelaufen, weil seine Mutter ihm keinen Fidget Spinner kaufen wollte.

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