Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Neue Spur im Mordfall Ursula Herrmann

Bayern

Neue Spur im Mordfall Ursula Herrmann

    • |
    Im Mordfall Ursula Herrmann wurde nach 27 Jahren ein Verdächtiger festgenommen.
    Im Mordfall Ursula Herrmann wurde nach 27 Jahren ein Verdächtiger festgenommen.

    Es war ein Verbrechen, das Bayern erschütterte: der Mordfall Ursula Herrmann. Vor mehr als 25 Jahren war die Zehnjährige aus Eching am Ammersee in einem Waldstück verschleppt worden und in einer eigens hergerichteten Holzkiste vergraben worden. Sie erstickte qualvoll. Seitdem jagen die Ermittler jeder Spur hinterher, die sie erhaschen können ­ - bislang vergeblich.

    Jetzt ist völlig überraschend eine ganz neue Fährte aufgetaucht. Der Prozess um den Mord an einer Münchner Millionärin begann gestern mit einem Paukenschlag. Ganz neue Ermittlungsergebnisse könnten den angeklagten 32-jährigen Neffen der getöteten Frau entlasten.

    DNA-Material, das in der Wohnung des 59-jährigen Opfers an einem Griff und einem Glas sichergestellt wurde, lässt sich dem Mordfall Herrmann zuordnen. Die gefundene DNA stimmt offenbar mit einer Spur überein, die an einer Schraube der Holzkiste am Ammersee gesichert worden war. Das Münchner Verfahren wurde nach dieser dramatischen Wende unterbrochen.

    Fährte zu einem Doppelmörder?

    Der 32-Jährige streitet den Mord an seiner Tante ab. Die Millionärin war vor einem Jahr in ihrer Penthouse-Wohnung über einem Parkhaus in der Münchner City tot aufgefunden worden. Sie war von 20 wuchtigen Schlägen mit einem scharfkantigen Gegenstand auf den Kopf niedergestreckt worden.

    Gibt es tatsächlich eine Verbindung zwischen den beiden Verbrechen? Der frühere TV-Fahnder Eduard Zimmermann ("Aktenzeichen XY ungelöst") hält die neue Spur für "beeindruckend". Er hatte sich damals geschworen, den spektakulären Fall zu klären. Seine Biografie "Auch ich war ein Gauner" nutzte er für einen neuen Fahndungsaufruf und erhöhte mit dem Verlag die Belohnung auf 100.000 Euro.

    Jetzt muss geklärt werden, so Augsburgs Leitender Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz, ob die neue Spur beispielsweise zu einem Polizisten oder Sanitäter gehört ­ also einem so genannten "Berechtigten", der zufällig in beiden Fällen am Tatort war. Oder ob sie doch von einem möglichen Doppelmörder stammt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden