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Naturschutz: Geburtshilfe für den Huchen

Naturschutz

Geburtshilfe für den Huchen

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    Geburtshilfe für den Huchen
    Geburtshilfe für den Huchen Foto: Anne Wall

    50 Kilogramm oder rund 75 Fische hat der Verein jetzt an mehreren Stellen im Lech eingesetzt. Rund 20 Euro kostet ein Exemplar. Auch andere Vereine beteiligen sich an dem Artenhilfsprogramm. Der Huchen, ein Raubfisch, kann sich praktisch nicht mehr selbst fortpflanzen. An der Oberen Wertach geht es vielleicht noch. Ohne zusätzlichen Besatz würde man die forellenartigen

    Weil der Huchen sich nicht in freier Natur fortpflanzen kann, hilft der Fischereihof in Salgen nach. Dort wurden die Dreijährigen aufgezogen. Die Zucht ist eine aufwendige Arbeit. Denn die Huchen sind nicht gerade pflegeleicht und stellen spezielle Ansprüche an das Gewässer. Und im Winter brauchen sie sehr kaltes Wasser. Deshalb wurden die Fische in einen heruntergekühlten Teich umgesiedelt. Im April waren bei sechsjährigen Tieren die Eier herangereift. So konnte in diesem Jahr in der Zuchtanlage des Bezirks erstmals Nachwuchs produziert werden. 30 000 Huchen-Babys sind gerade geschlüpft - ein wichtiges Potenzial für die Zukunft. Bis Ende des Sommers wachsen sie im Bruthaus heran. Dann werden sie noch Jahre aufgepäppelt, bis sie in die Freiheit entlassen werden. "Der Huchen war seit Jahrhunderten ein Stammfisch in Schwaben. Den wollen wir erhalten", sagt Ossadnik. Für einen leidenschaftlichen Fischer sei es ein einmaliges Erlebnis, einen Huchen an der Angel zu haben. Doch der Verein gehe sehr restriktiv damit um. Da würden gerade mal zwei im Jahr gefangen.

    Huchen können bis zu 120 Zentimeter groß werden. Und legen große Distanzen zurück. Im Flusssystem Iller, Donau, Lech waren es locker 100 Kilometer, sagt Born. Als sie noch wandern konnten. Der Fachberater ist sich im Klaren, dass das Aussetzen von Fischen aus der Zuchtanlage nur eine Krücke ist. "Das ist nicht das, was wir wollen." Die Huchen müssen sich wieder in freier Natur vermehren können.

    Chance in renaturierten Flüssen

    Der Fischereibiologe schöpft aber Hoffnung. In renaturierten Strecken wie an der Iller bei Vöhringen (Kreis Neu-Ulm) oder im Oberallgäu und an der Wertach in Augsburg wurden wieder geeignete Lebensräume geschaffen. Der Nachwuchs aus Salgen kann hier eine Initialzündung sein, ist Born überzeugt.

    Im Schwäbischen Fischereihof in Salgen ist an diesem Donnerstag von 10 bis 17 Uhr "Tag der offenen Tür".

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