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Nachrichtendienst: Die Hochwasserwarnung kommt ab sofort vom Lech

Nachrichtendienst

Die Hochwasserwarnung kommt ab sofort vom Lech

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    Die Hydrologen Karlheinz Daamen, Alfons Vogelbacher und Inke Meyer errechnen, wie sich die Wassermengen in den nächsten Stunden entwickeln könnten.
    Die Hydrologen Karlheinz Daamen, Alfons Vogelbacher und Inke Meyer errechnen, wie sich die Wassermengen in den nächsten Stunden entwickeln könnten. Foto: Fred Schöllhorn

    Wie hoch ist der Wasserstand der Iller bei Kempten, der Wertach bei Biessenhofen, der Donau in Dillingen oder Ingolstadt? Und wie viel Wasser fließt pro Sekunde ab? An Bayerns Flüssen und Bächen sorgen insgesamt 650 Pegel dafür, dass sich Behörden und interessierte Bürger im Internet rund um die Uhr über die aktuelle Lage und mögliche Gefahren informieren können. Möglich macht dies der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Landesamt für Umwelt (LfU).

    Neuerdings kommen die Informationen aus Augsburg. Vor kurzem sind Dr. Alfons Vogelbacher, Leiter der Hochwassernachrichtenzentrale, und sein 14-köpfiges Team von ihrem bisherigen Dienstsitz München in die Zentrale im Süden Augsburgs umgezogen. Die Hydrologen haben ihre Büros im rund 16 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau des Landesamtes für Umwelt, der am 8. April offiziell eingeweiht wird. Der HND teilt sich das Gebäude mit Wasserbauern und Chemikern in hochmodernen Labors.

    Der tägliche Datenfluss ist enorm

    Die Hochwassernachrichtenzentrale in Augsburg ist jetzt die Informationsdrehscheibe Bayerns. „Wir merken es sofort, ob sich ein

    Eine weitere wichtige Grundlage für die Arbeit des Hochwassernachrichtendienstes sind die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes, der Wetterdienste aus der Schweiz und Österreich. Mithilfe spezieller Computermodelle für die einzelnen Flussgebiete errechnen die Hydrologen auf Basis all dieser Daten, wie sich die Wassermengen in den nächsten Stunden entwickeln könnten. Daraus entstehen die Lageberichte mit den Hochwasserwarnungen. Die Gefahrenlage an den Flüssen wird durch die Meldestufen 1 bis 4 beschrieben.

    Manchmal wird auch in der Nacht gearbeitet

    Bei extremem Hochwasser wird auch in der Nacht gearbeitet. Inke Meyer und Karlheinz Daamen waren selbst an Weihnachten und Neujahr im Einsatz, als wegen der warmen Temperaturen überraschend früh die Schneeschmelze einsetzte und zu Hochwasser führte.

    Der Niederschlagsverlauf, die Änderung der Schneehöhen und der Abfluss an den Pegeln lassen sich über den Tag hinweg auf Karten und Tabellen schön verfolgen. Auch sie sind im Internet zu finden.

    Die Hydrologen des HND werden unter anderem von Meteorologen der eigenen Abteilung unterstützt. „Wir können schnell reagieren“, sagt Daamen. Dabei hilft auch das hauseigene Netz von Niederschlags- und Schneemessstationen, das über Bayern verteilt ist.

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