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Nachgefragt bei der Wasserwacht: Lebensgefahr: Warnung vor Flüssen in Augsburg

Nachgefragt bei der Wasserwacht

Lebensgefahr: Warnung vor Flüssen in Augsburg

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    Die Schmutter führt gerade auch viel Wasser. Bild: Hochgemuth
    Die Schmutter führt gerade auch viel Wasser. Bild: Hochgemuth

    Lebensgefährlich kann derzeit der Aufenthalt an Flüssen und Bächen sein. Dies hat auch ein Unglück am Wochenende in München gezeigt.

    Tragisch hat der Ausflug einer Familie an die Isar in München am Wochenende geendet. Ein zweijähriger Bub war beim Spielen in eine Wasserwalze geraten. Beim Rettungsversuch verunglückte der Vater tödlich, das Kind konnte reanimiert werden. Ebenfalls in München wird seit Samstag ein kleiner Junge vermisst. Es wird befürchtet, dass er in den Auermühlbach, der gerade Hochwasser führt, gefallen ist. Günter Eisenrith, Vorsitzender der Wasserwacht Augsburg-Stadt, warnt vor Aufenthalten an Bächen und Flüssen. Gerade jetzt - zu Zeiten des Hochwassers.

    Die Abkühlung an Flüssen und Bächen suchen - was sagen Sie als Wasserwachtsvorsitzender dazu?

    Eisenrith: Davon raten wir dringend ab. Gerade jetzt zu Zeiten des Hochwassers kann das gefährlich werden. Flüsse, wie auch die Isar, sind momentan reißende Ströme. Vorallem mit kleinen Kindern sollte man sich dort nicht aufhalten. Ein Kind rutscht mal schnell aus und fällt hinein.

    Wie sollte man reagieren, wenn jemand ins Wasser fällt und in Not gerät?

    Eisenrith: Tunlichst vermeiden hinterherzuspringen. Ein Laienretter kann die Gefahren eines Flusses gar nicht abschätzen. Er kennt die Tiefe und die Unterströmungen nicht. In Notlage sollte man deshalb schnell die 112 wählen. Dann werden die spezialisierten Wasserrettungseinheiten der Wasserwacht, DLRG und der Berufsfeuerwehr alarmiert.

    Aber ist es nicht verständlich, dass bei dem Unglück an der Isar in München der Vater seinem Buben sofort helfen wollte?

    Eisenrith: Klar, es ist eine natürliche Reaktion ein Kind retten zu wollen. Aber das Problem ist, dass sich dann zwei Menschen im Wasser in Not befinden und das womöglich kein anderer bemerkt. Deshalb gilt es sofort die Rettungsleitstelle zu alarmieren. Und wenn es Sinn macht, kann man einen Gegenstand ergreifen, wie einen Ast, ein Seil oder sich das Shirt ausziehen und das demjenigen reichen.

    Gibt es in Augsburg auch gefährliche Stellen?

    Eisenrith: Wertach und Lech haben derzeit auch viel Wasser. Das lässt sich an der trüben Färbung des Wassers erkennen. Durch die höhere Strömungsgeschwindigkeit reißen Flüsse mehr Erdreich mit. Dazu haben wir in Augsburg viele Werkskanäle, die zum Teil unterirdisch fließen. Da wird es dann natürlich schwieriger jemandem zu helfen.

    Werden Sie von der Wasserwacht Augsburg oft zu Badeunfällen in natürlichen Gewässern gerufen?

    Eisenrith: Im Sommer haben wir in etwa zwei Einsätze im Monat. Bei einem Einsatz kommen dann, allein von der Wasserwacht Augsburg-Stadt, vier speziell ausgebildete Wasserrettungseinheiten. Vor etwa 14 Tagen erst hatten wir eine Suchaktion am Ilsesee, wo am Ufer ein Kinderfahrrad gefunden worden war. Da geht man erst vom Schlimmsten aus. Das hat sich dann aber aufgeklärt.

    Interview: Ina Kresse

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