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Nach Unfall auf der A6: Gaffen als Straftat: Gesetz in Planung

Nach Unfall auf der A6

Gaffen als Straftat: Gesetz in Planung

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    Geht es nach dem Bundesrat, könnten Gaffer künftig ins Gefängnis kommen, wenn sie Rettungskräfte behindern.
    Geht es nach dem Bundesrat, könnten Gaffer künftig ins Gefängnis kommen, wenn sie Rettungskräfte behindern. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild).

    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ärgert sich über Schaulustige bei Verkehrsunfällen - und begrüßt daher den Beschluss des Bundesrates, wonach Gaffen zum Straftatbestand gemacht werden soll. Herrmann erhofft sich von der Entscheidung eine Signalwirkung, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. Künftig könne ein Schaulustiger mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bedacht werden, wenn er einen Unfallretter behindert. Im Freistaat sollen noch in diesem Sommer mobile Sichtschutzwände gegen Gaffer getestet werden.

    Gaffer machten am Montag sogar im Unfallbereich Fotos

    Erst am Montag hatten etwa 80 Gaffer auf der Autobahn 6 bei Roth in Mittelfranken nach mehreren Lkw-Auffahrunfällen mit einem Schwerverletzen die Arbeit der Retter stark behindert. Ein Polizeisprecher sprach von "katastrophalen Zuständen". Die Gaffer hätten teils direkt im Unfallbereich versucht, Foto- und Filmaufnahmen zu machen. Die Polizei musste die Unfallstelle absperren, um die Schaulustigen zurückzudrängen.

    Bei Verkehrsunfällen zähle oftmals jede Minuten, um Leben zu retten, sagte Herrmann. Eingeklemmte Schwerstverletzte müssten "Höllenqualen" durchstehen. "Umso abstoßender ist es, wenn andere durch ihr Gaffen die Arbeit der Rettungskräfte behindern, nur um ihre Sensationsgier zu befriedigen." Nach Ansicht des Ministers hat dieser Trend mit der "Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken im Internet zu tun". dpa

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