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Nach Tor-Diebstahl: Bayerns KZ-Gedenkstätten werden jetzt besser geschützt

Nach Tor-Diebstahl

Bayerns KZ-Gedenkstätten werden jetzt besser geschützt

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    Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Diebe der KZ-Tür führen, wurde eine Belohnung ausgesetzt.
    Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Diebe der KZ-Tür führen, wurde eine Belohnung ausgesetzt. Foto: Tobias Hase dpa

    Das hat der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, in München mitgeteilt. Naturgemäß werde man aber keine Einzelheiten zu den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen in den KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg bekanntgeben. Außerdem sei im Dezember ein Runder Tisch geplant, bei man mit Experten die Möglichkeiten einer Videoüberwachung und anderer Techniken ausloten wolle.

    An dem Runden Tisch sollen neben Vertretern von Polizei und Staatsschutz auch Sicherheitstechniker teilnehmen. Eine Videoüberwachung sei nicht nur mit Blick auf die Geschichte eine äußerst heikle Angelegenheit. Denn natürlich könne man an den früheren Wachtürmen keine Videokameras anbringen. Und es seien Stätten, an denen gebetet, getrauert und geweint werde - und dabei müsse der Schutz der Intimsphäre im Vordergrund stehen. "Das alles ist hochsensibel, das ist ein ganz schmaler Grat", betonte Freller. "Wir suchen da einen vernünftigen Ausgleich."

    Nach seiner Auffassung könnte man aber überlegen, die KZ-Gedenkstätten in der Nacht per Video zu überwachen. Freller wollte sich am Montagnachmittag mit Vertretern der beiden KZ-Gedenkstätten treffen, um den Runden Tisch vorzubereiten. Gegebenenfalls könnte der Stiftungsrat in seiner nächsten Sitzung im Januar dann eine Videoüberwachung beschließen.

    Diebe stehlen Tor der KZ-Gedenkstätte Dachau

    Der Sicherheitsdienst der KZ-Gedenkstätte hatte Anfang November den nächtlichen Diebstahl der schmiedeeisernen Tür mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei" festgestellt. Die Täter hatten die 100 Kilogramm schwere, 190 Zentimeter hohe und 95 Zentimeter breite Türe aus der Verankerung gehoben, über das verschlossene Tor der äußeren Umzäunung gehievt und dann abtransportiert.

    Das Bayerische Landeskriminalamt hat 3000 Euro Belohnung für Hinweise zur Aufklärung der Tat ausgesetzt.

    Im KZ Dachau und seinen 140 Außenlagern hatten die Nationalsozialisten mehr als  200 000 Menschen eingesperrt, mindestens 30 000 waren umgebracht worden. dpa/AZ

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