Wassertrüdingen (dpa/lby) - Nach massiven Widerständen in Oberbayern soll die zunächst auf dem Gipfel des Predigtstuhls geplante kolossale Christusstatue nun in Franken entstehen.
Die Stadt Wassertrüdingen (Landkreis Ansbach) habe großes Interesse an dem Bau der 55 Meter hohen Statue, teilte Bürgermeister Günther Babel (CSU) am Donnerstag mit. Der Stadtrat habe sich bereits mit großer Mehrheit für das Projekt ausgesprochen und den Weg für die Planung frei gemacht, sagte das Stadtoberhaupt.
Der Entwurf für die Statue stamme von dem Künstler Angerer dem Älteren, der sich unter anderem mit der szenischen Ausgestaltung des Films "Die unendliche Geschichte" einen Namen gemacht habe.
Die angeblich weltweit größte Christus-Staue solle auf einer Ackerfläche am Ortsrand errichtet werden. Teil des Projekts sei ein "Pilgerhotel" mit 185 Zimmern, Wellness-Bereich und einem Restaurant. Die Baukosten von 20 Millionen Euro wolle eine Stiftung des Hamburger Unternehmers Harry Vossberg übernehmen, erläuterte Babel.
Im Sockel des überdimensionalen Standbildes sollen Räume für Begegnungen und Gottesdienste untergebracht werden. Mit der Höhe von 55 Metern sei garantiert, dass die Statue auch von einer in der Nähe geplanten Feriensiedlung aus gesehen werde.
Bürgermeister Babel erhofft sich von dem Projekt vor allem wirtschaftliche Impulse für die 6000-Einwohner-Stadt im strukturschwachen südlichen Mittelfranken. Die Region leide seit Jahren unter Bevölkerungsschwund. Daher seien Projekte notwendig, die zu einer Belebung des ländlichen Raums beitragen, betonte Babel.
Nachdem im Ortszentrum immer mehr Gasthöfe geschlossen worden seien, habe er gezielt Hotelketten angesprochen, ob sie nicht an Investitionen in der Region Interesse hätten. Dabei habe er auch Vossberg getroffen. Dieser habe sofort Interesse gezeigt, eine Investition aber mit der Errichtung der Christus-Statue verknüpft.
Auf dem Predigtstuhl bei Bad Reichenhall war das Projekt im September 2008 an Widerständen des
Auch die katholische und die evangelische Kirche hatten sich dagegen ausgesprochen. Beim Erzbischöflichen Ordinariat von München und Freising hatte es damals geheißen, eine solche Statue passe nicht auf bayerische Berge. In Bayern habe man eine andere Tradition, zum Beispiel Bergkreuze.