Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Nach Leserbrief-Affäre: CSU-Parteitag in Augsburg von internem Zoff überschattet

Nach Leserbrief-Affäre

CSU-Parteitag in Augsburg von internem Zoff überschattet

    • |
    Der Auftritt des CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer bei dem Bezirksparteitag in Augsburg wird mit besonderer Spannung erwartet.
    Der Auftritt des CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer bei dem Bezirksparteitag in Augsburg wird mit besonderer Spannung erwartet. Foto: Peter Kneffel/dpa

    Im Vorfeld der Jahresversammlung des kleinsten der zehn Bezirksverbände der Christsozialen hatte es erneut heftigen Ärger gegeben. Der Augsburger CSU-Landtagsabgeordnete Bernd Kränzle war mit seinem Parteifreund Rolf von Hohenhau wegen eines missliebigen Leserbriefes juristisch gegen eine Rentnerin vorgegangen. Hohenau ist insbesondere als Präsident des Bundes der Steuerzahler in Bayern überregional bekannt.

    Johanna Holm, ein früheres CSU-Mitglied, hatte in dem Leserbrief geäußert, dass der Landtagsabgeordnete Bernd Kränzle mit seinen Verbündeten, Kreischef Rolf von Hohenhau und Bezirkschef Johannes Hintersberger, den scheidenden CSU-Bundestagsabgeordneten Christian Ruck „aus dem Feld gekickt“ hätte. Statt Ruck wird im September der Augsburger Ordnungsreferent Volker Ullrich antreten.

    Leserbrief-Schreiberin abgemahnt

    Kränzle und von Hohenhau gingen zunächst gegen die Frau juristisch vor. Was folgte, hatten Kränzle und von Hohenhau nicht geahnt. Johanna Holm ließ sich nicht unter Druck setzen und machte die Sache öffentlich. Unsere Zeitung berichtete ausführlich. Die Empörung der Bürger war groß. Auch überregionale Medien griffen das Thema auf und machten die Augsburger CSU-Politiker zur Lachnummer. Sie ruderten schließlich zurück.

    Seehofer stocksauer auf Augsburger CSU-Politiker

    Parteichef Horst Seehofer hatte auf die anwaltliche Abmahnung der Rentnerin stocksauer reagiert und die beiden Augsburger CSU-Funktionäre wegen mangelnder Bürgernähe scharf kritisiert. Am Rande einer Landtagssitzung in München ließ Seehofer seiner Wut über die Akteure im kleinsten CSU-Bezirksverband freien Lauf. Die CSU solle „eine moderne, frische, liberale und bevölkerungsnahe Partei“ sein. Darüber rede er immer wieder, auch mit den Augsburger CSU-Politikern: „Ich frage mich, hören die überhaupt zu?“ Dann sagte er, was in Anbetracht der jahrelangen Turbulenzen in der Augsburger CSU durchaus als Drohung verstanden werden kann: „Ich kümmere mich um diese Geschichte, da können Sie sich drauf verlassen.“

    Der Auftritt des Parteivorsitzenden bei dem Bezirksparteitag wird deswegen mit besonderer Spannung erwartet. AZ, dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden