Gestern war Beate Zschäpe krank und die Verhandlung im NSU-Prozess platzte. Heute ist die Hauptangeklagte im NSU-Prozess wieder vor Gericht erschienen. Sie muss sich in dem Verfahren wegen der Beteiligung an zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verantworten. Als Motiv für die Taten nimmt die Bundesanwaltschaft Fremdenhass und Hass auf den Staat an.
NSU-Prozess: Richter kritisiert Beate Zschäpe
Zu Beginn der Verhandlung kritisierte Richter Götzl die angeklagte Beate Zschäpe. Es ging dabei um die Aussage einer früheren Nachbarin Zschäpes in Chemnitz. Diese hatte in der vergangenen Woche ausgesagt, sie habe Zschäpe einmal höchst aggressiv erlebt.
Götzl fragte nach, ob die Angeklagte diese Aussage vollständig verstanden habe. Ihr Verteidiger Wolfgang Heer antwortete, seine Mandantin habe nur teilweise folgen können. Götzl kündigte daraufhin an, die Nachbarin noch einmal vernehmen zu wollen und forderte Zschäpe auf, künftig Bescheid zu sagen, wenn sie sich nicht konzentrieren könne.
Mann aus dem Unterstützerfeld der NSU als Zeuge
Der sächsische Verfassungsschutzchef Gordian Meyer-Plath hat auch am Mittwoch nicht als Zeuge vor dem Münchner NSU-Prozess ausgesagt. Seine Vernehmung wurde damit zum zweiten Mal verschoben. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl begründete das mit "Terminkollisionen". Beim ersten Mal war die Hauptangeklagte Beate Zschäpe erkrankt.
Für den weiteren Prozesstag plante das Gericht die Vernehmung eines Mannes aus dem Unterstützerumfeld des NSU. dpa/AZ