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NSU-Prozess: Ermittlungsrichter des BGH sagt heute als Zeuge aus

NSU-Prozess

Ermittlungsrichter des BGH sagt heute als Zeuge aus

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    IM NSU-Prozess werden am heutigen Dienstag zwei Zeugen aussagen. Archivbild
    IM NSU-Prozess werden am heutigen Dienstag zwei Zeugen aussagen. Archivbild Foto: Andreas Gebert/Archiv (dpa)

    Heute am Dienstag soll im NSU-Prozess ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs als Zeuge aussagen. Der Ermittlungsrichter hatte im Jahr 2012 den wegen Beihilfe mitbeschuldigten Carsten S. vernommen.

    NSU-Prozess: Vernehmung von Carsten S. im Mittelpunkt

    Die Angeklagten im NSU-Prozess

    Das sind die Beschuldigten im Münchner NSU-Prozess:

    Beate Zschäpe: Sie tauchte 1998 gemeinsam mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt unter, um einer drohenden Festnahme zu entgehen. Die drei Neonazis aus dem thüringischen Jena gründeten eine Terrorgruppe und nannten sich spätestens ab 2001 Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

    Ralf Wohlleben: Der ehemalige Thüringer NPD-Funktionär mit Kontakten zur militanten Kameradschaftsszene soll Waffen für das Trio organisiert haben. Der 40-Jährige wurde am 29. November 2011 verhaftet. Nach Ansicht der Ermittler wusste er von den Verbrechen - er ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.

    Carsten S.: Der 35-Jährige hat gestanden, den Untergetauchten eine Pistole mit Schalldämpfer geliefert zu haben. Er ist wie Wohlleben wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.

    Andre E.: Der gelernte Maurer (35) war seit dem Untertauchen 1998 einer der wichtigsten Vertrauten des Trios und soll die mutmaßlichen Rechtsterroristen zusammen mit seiner Frau regelmäßig besucht haben. E. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.

    Holger G.: Der 40-Jährige gehörte wie Wohlleben und die drei Untergetauchten zur Jenaer Kameradschaft. Er zog 1997 nach Niedersachsen um. G. spendete Geld, transportierte einmal eine Waffe nach Zwickau und traf sich mehrfach mit dem Trio. Auch G. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.

    Carsten S. hatte in der damaligen Vernehmung gestanden, Kontakt mit dem untergetauchten Trio Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gehalten zu haben. Er hatte außerdem zugegeben, eine Waffe - nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft die Mordwaffe vom Typ "Ceska" - besorgt zu haben. Die Pistole habe er nach Chemnitz gebracht und an Mundlos und Böhnhardt übergeben. 

    Außerdem will das Gericht im NSU-Prozess erneut einen der mutmaßlichen Helfer aus der Chemnitzer Neonazi-Szene als Zeugen hören. Die Bundesanwaltschaft wirft dem "Nationalsozialistischen Untergrund" zehn Morde vor, von denen neun aus rassistischen Motiven und jedesmal mit der "Ceska" begangen worden sein sollen. Außerdem soll die Gruppe zwei Sprengstoffanschläge verübt haben. dpa/AZ

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