Das geht aus einem Beschluss des Münchner Oberlandesgerichts hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Die bisherige Beweisaufnahme stelle den "dringenden Tatverdacht" gegen ihn nicht infrage, die "wesentlichen Ergebnisse der Ermittlungen" hätten sich bestätigt, erklärte der Senat.
Wohlleben soll die Beschaffung der "Ceska"-Pistole in Auftrag gegeben haben, mit der die NSU-Terroristen laut Anklage neun ihrer zehn Opfer töteten. Seine Verteidiger hatten im Dezember seine Freilassung beantragt.
Die Angeklagten im NSU-Prozess
Das sind die Beschuldigten im Münchner NSU-Prozess:
Beate Zschäpe: Sie tauchte 1998 gemeinsam mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt unter, um einer drohenden Festnahme zu entgehen. Die drei Neonazis aus dem thüringischen Jena gründeten eine Terrorgruppe und nannten sich spätestens ab 2001 Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).
Ralf Wohlleben: Der ehemalige Thüringer NPD-Funktionär mit Kontakten zur militanten Kameradschaftsszene soll Waffen für das Trio organisiert haben. Der 40-Jährige wurde am 29. November 2011 verhaftet. Nach Ansicht der Ermittler wusste er von den Verbrechen - er ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.
Carsten S.: Der 35-Jährige hat gestanden, den Untergetauchten eine Pistole mit Schalldämpfer geliefert zu haben. Er ist wie Wohlleben wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.
Andre E.: Der gelernte Maurer (35) war seit dem Untertauchen 1998 einer der wichtigsten Vertrauten des Trios und soll die mutmaßlichen Rechtsterroristen zusammen mit seiner Frau regelmäßig besucht haben. E. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.
Holger G.: Der 40-Jährige gehörte wie Wohlleben und die drei Untergetauchten zur Jenaer Kameradschaft. Er zog 1997 nach Niedersachsen um. G. spendete Geld, transportierte einmal eine Waffe nach Zwickau und traf sich mehrfach mit dem Trio. Auch G. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.
In der Hauptverhandlung ging es am Dienstag zunächst erneut um den Nagelbombenanschlag in Köln im Jahr 2004. Ein Sprengstoffexperte der Polizei schilderte detailliert, wie die Bombe aufgebaut und auf einem Fahrrad montiert war.
Anschließend wollte das Gericht die Vernehmung des früheren Geheimdienst-V-Manns "Piatto" fortsetzen. "Piatto" soll Zugang zum engsten Kreis der Chemnitzer Unterstützer von Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gehabt haben. dpa/lb