Die Bundesregierung hat bisher knapp eine Million Euro an die Opfer des Neonazi-Trios Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) und ihre Angehörigen ausgezahlt. Unter anderem hätten die Angehörigen der ermordeten neun Kleinunternehmer insgesamt gut 600.000 Euro erhalten, berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung unter Berufung auf ein Schreiben aus dem Bundesjustizministerium.
NSU-Prozess beginnt in München
In der kommenden Woche beginnt in München der Prozess gegen das mutmaßliche NSU-Mitglied Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer der rechtsextremen Terrorgruppe. Dem NSU werden Morde an neun Menschen mit türkischem und griechischem Migrationshintergrund und einer deutschen Polizistin zur Last gelegt.
NSU-Opfer und Opferangehörige erhielten knapp eine Million Euro
"Insgesamt wurden an Opfer und Opferangehörige der 'Zwickauer Terrorzelle' zum Stichtag 5. April 2013 Härteleistungen in Höhe von rund 973.542,67 Euro ausgezahlt", heißt es den Angaben zufolge in dem Ministeriumsschreiben. Inzwischen seien nur noch sechs von 137 Anträgen von Opfern oder Angehörigen offen.
Auch Opfer von Bombenexplosion erhielten Geld
An die Opfer der Bombenexplosion vom 9. Juni 2004 in Köln wurden den Angaben zufolge knapp 265.000 Euro ausgezahlt. Im Zusammenhang mit der Ermordung der Polizistin sowie Verletzungen nach Banküberfällen des NSU-Trios wurden gut 100.000 Euro bewilligt. afp