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München: Zwei Tote auf A99: Plötzlich wendete der 22-jährige Geisterfahrer

München

Zwei Tote auf A99: Plötzlich wendete der 22-jährige Geisterfahrer

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    Trümmerfeld auf der A99 bei München: Ein 22 Jahre alter Geisterfahrer hat einen anderen Autofahrer mit in den Tod gerissen.
    Trümmerfeld auf der A99 bei München: Ein 22 Jahre alter Geisterfahrer hat einen anderen Autofahrer mit in den Tod gerissen. Foto: Marc Müller dpa

    Horrorunfall am Montagabend auf der A 99 bei Ludwigsfeld in der Nähe von München. Ein 22 Jahre alter Geisterfahrer rast in zwei Autos. Er und ein 32 Jahre alter Fahrer eines der

    Am Ende des Beschleunigungsstreifens gewendet

    Warum wird jemand zum Geisterfahrer?

    Es ist ein Schock für jeden Autofahrer: Plötzlich kommt einem auf der Autobahn ein Fahrzeug entgegen. Oft gehen solche Fälle glimpflich aus, der Geisterfahrer wird rechtzeitig gestoppt oder richtet keinen größeren Schaden an. Manchmal kommt es aber auch zur Tragödie.

    Wie oft gibt es Geisterfahrer? Laut ADAC werden im Jahr bundesweit etwa 2200 Fälle gemeldet. Die allermeisten gehen glimpflich aus. Geisterfahrer verursachten gerade einmal drei Prozent der tödlichen Unfälle auf Autobahnen.

    Was treibt Geisterfahrer an? Den typischen Geisterfahrer gibt es nicht. Es gibt verschiedene Ursachen, warum jemand dazu wird. In einigen Fällen sind es Selbstmordabsichten, oft ist es aber auch ein reines Versehen oder Zerstreutheit, dass jemand in falscher Richtung auf eine Autobahn fährt oder dort wendet. Manchmal sind auch Drogen oder Alkohol im Spiel.

    Kann man Geisterfahrer verhindern? Der Auto Club Europa (ACE) sieht in einer besseren Beschilderung an Auffahrten die einzige Stellschraube, mit der man etwas verbessern könne. Es gibt auch Forderungen, an den Auffahrten Krallen zu installieren, die Fahrzeuge, die in falscher Richtung auffahren wollen, stoppen würden. Das wäre aber sehr aufwändig und teuer.

    Was tun, wenn vor einem Geisterfahrer gewarnt wird? Die Automobilclubs raten dazu, sich rechts zu halten, langsamer zu fahren und im Ernstfall auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Damit man die Warnung überhaupt mitbekommt, ist es natürlich wichtig, im Auto den Verkehrsfunk zu hören.

    Was ist zu tun, wenn man selbst falsch auf die Autobahn aufgefahren ist? Der ADAC rät, sofort Licht und Warnblinkanlage einzuschalten und an den nächstgelegenen Fahrbahnrand zu fahren. Dort stellt man das Auto möglichst nahe an der Schutzplanke ab, steigt vorsichtig aus dem Wagen und setzt sich hinter die Schutzplanke. Dann muss unter 110 die Polizei verständigt werden. Keinesfalls sollte man in dieser Situation versuchen, seinen Wagen zu wenden.

    Inzwischen ist klar, wie der schlimme Unfall genau passiert ist. Ein Zeuge des

    Geisterfahrer-Unfall: Leichen in Wracks eingeklemmt

    Das Unglück war nun nicht mehr aufzuhalten. Erst stieß der Geisterfahrer mit einem Mercedes zusammen. Dessen 42 Jahre alte Fahrer wurde dabei schwer verletzt. Keine Chance mehr hatte allerdings ein 32-jähriger BMW-Fahrer. Denn unmittelbar nach diesem ersten heftigen, seitlichen Aufprall kollidierte der Geisterfahrer mit dem BMW. Der Zusammenstoß war so heftig, dass der 22-Jährige und der 32-Jährige noch an der Unfallstelle starben. Nach Angaben der Polizei musste die Feuerwehr angefordert werden, damit die Leichen aus den völlig deformierten Autos geborgen werden konnten.

    Einziger Überlebender in dem BMW war ein Hund. "Der wurde vorübergehend in ein Tierheim gebracht", sagt der Polizeisprecher.

    A 99 war für vier Stunden gesperrt

    Noch ein viertes Fahrzeug wurde in den schrecklichen Unfall verwickelt. Ein weiterer Autofahrer konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und fuhr in die weit verstreuten Trümmerteile am Unfallort. Er bleib jedoch unverletzt.  Bei dem Unfall entstand ein Gesamtschaden von mindestens 100.000 Euro, die A 99 war am Montagabend für vier Stunden in Richtung Stuttgart total gesperrt.

    Warum wendete der 22-Jährige auf der A 99?

    Warum wendete der 22-Jährige plötzlich auf dem Beschleunigungsstreifen an der Anschlussstelle Ludwigsfeld? Eine Frage, die auch die Polizei beschäftigt. "Die Motivation ist noch unklar. Wir rätseln selber noch", sagt der Polizeisprecher. Eine Suizid-Absicht könne nicht ausgeschlossen werden. Diese Möglichkeit würde nun von den Beamten überprüft. Nicht bestätigen kann der Polizeisprecher derzeit einen Bericht der Münchner Abendzeitung. Demnach soll der 22-Jährige nicht angeschnallt gewesen sein und auf dem Sicherheitsgurt gesessen haben, um das Warnsignal zu umgehen.

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