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München: Streit um Übertrittszeugnisse für Grundschüler entbrannt

München

Streit um Übertrittszeugnisse für Grundschüler entbrannt

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    Konzentration im Klassenzimmer.
    Konzentration im Klassenzimmer.

    "Das System des Sortierens in Schubladen wird den Schülern nicht gerecht. Der Leistungsdruck nimmt immer mehr zu", sagte der schulpolitische Sprecher Thomas Gehring in München. Das Verfahren sei sozial ungerecht und stark durch die soziale Herkunft bestimmt.

    Der Notendurchschnitt, der zum Übergang auf das Gymnasium oder die Realschule berechtigt, habe nichts mit der tatsächlichen Leistungsfähigkeit der Kinder zu tun. Gehring forderte ein Recht auf freie Schulwahl nach der vierten Klasse. "Eltern müssen selbst entscheiden dürfen, welchen Weg sie gehen wollen. Das würde den Noten- und Prüfungsdruck auf die Kinder herausnehmen."

    Zudem machte sich Gehring für eine Gemeinschaftsschule als vierte Schulform im Freistaat stark. Gefährdete Standorte etwa im ländlichen Raum könnten durch längeres gemeinsames Lernen der Schüler nach der vierten Klasse gehalten werden. Der Antrag der Grünen auf eine entsprechende Öffnungsklausel im Schulgesetz geht jetzt in die Landtags-Beratung.

    Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) erteilte der Forderung der Grünen nach einer Gemeinschaftschule eine Absage. "Wir sind nicht bereit, einem guten und bewährten Schulangebot eine schlechte Alternative hinzuzufügen", sagte Spaenle. Das differenzierte Schulwesen sichere bestmögliche Förderung für alle Schüler mit ihren Begabungen und Interessen. "Die Einheitsschule dagegen gefährdet die Realschule, das Gymnasium, die Wirtschaftsschule und die Berufliche Oberschule und beschert den wohnortnahen Schulangeboten der Mittelschule das Aus." dpa/lby

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