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München: Spaenle: Runder Tisch soll Umgang mit "Weiße Rose"-Guillotine klären

München

Spaenle: Runder Tisch soll Umgang mit "Weiße Rose"-Guillotine klären

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    Die Widerstandskämpfer Sophie und Hans Scholl wurden offenbar mit diesem Fallbeil hingerichtet.
    Die Widerstandskämpfer Sophie und Hans Scholl wurden offenbar mit diesem Fallbeil hingerichtet. Foto: Walter Haberland, dpa

    Ein solches Gremium könne am besten eine Antwort suchen, wo und wie dieses grausame Tötungsinstrument ausgestellt werden könne, sagte Spaenle der Nachrichtenagentur dpa in München. Es handele sich um "ein singuläres Fundstück mit besonderer historischer Aufladung", das einen extrem sensiblen Umgang erfordere.

    An dem Runden Tisch sollen nach Auffassung von Spaenle die "Weiße Rose Stiftung", die an die jungen Widerstandskämpfer um die Geschwister Scholl erinnert, ebenso vertreten sein wie Historiker, Ethik-Fachleute und andere Wissenschaftler.

    Am vergangenen Freitag war bekanntgeworden, dass die Guillotine sich vermutlich seit Jahrzehnten weitgehend unbeachtet im Depot des Bayerischen Nationalmuseums in München befindet. Experten gehen davon aus, dass es sich dabei um das Fallbeil handelt, mit dem Hans und Sophie Scholl getötet wurden. Hundertprozentig sicher ist das aber noch nicht.

    Die Mitglieder der "Weißen Rose"

    Die Geschwister Hans und Sophie Scholl sind heute die bekanntesten Mitglieder der Widerstandsgruppe «Weiße Rose».

    Doch ihre Freunde spielten eine ebenso wichtige Rolle.

    Sie gehörten zum engeren Kreis der Gruppe, sie gingen dasselbe Risiko ein - und auch sie wurden für ihre Überzeugungen von den Nazis ermordet.

    Hans und Sophie Scholl sind die bekanntesten Mitglieder der «Weißen Rose».

    Hans Scholl studierte Medizin, Sophie Scholl ab 1942 Biologie und Psychologie.

    Sie wurden am 18. Februar 1943 nach dem Verteilen von Flugblättern verhaftet und vier Tage später hingerichtet.

    Willi Graf studierte wie Hans Scholl Medizin. Im Frühjahr 1941 wurde er an der Ostfront als Sanitätsfeldwebel eingesetzt.

    Die Schrecken des Krieges vertraute er seinem Tagebuch an. Anders als die Geschwister Scholl weigerte er sich, der Hitlerjugend beizutreten.

    Willi Graf wurde am 12. Oktober 1943 von den Nazis getötet.

    Professor Kurt Huber lehrte Psychologie, Philosophie und Musikwissenschaft an der Münchner Uni.

    Seine Vorlesungen ohne Manuskript galten unter Studenten als Geheimtipp. Er verfasste das sechste Flugblatt der Widerstandsgruppe. Am 13. Juli 1943 wurde er mit dem Fallbeil hingerichtet.

    Christoph Probst wurde gemeinsam mit den Geschwistern Scholl zum Tode verurteilt und am gleichen Tag von den Nazis hingerichtet.

    Er war ein enger Schulfreund Hans Scholls, studierte ebenfalls Medizin, war verheiratet und hatte drei kleine Kinder.

    Alexander Schmorell wurde in Russland geboren und floh mit seiner Familie vor den Unruhen der russischen Revolution nach Deutschland.

    Schmorell lernte Hans Scholl 1941 beim Medizinstudium kennen. Die ersten Flugblätter verfassten Schmorell und Hans Scholl zu zweit unter großer Geheimhaltung.

    Schmorell wurde am 13. Juli 1943 gemeinsam mit Kurt Huber von den Nazis hingerichtet.

    Die Geschwister Scholl und ihr Freund Christoph Probst wurden am 22. Februar 1943 in der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim hingerichtet, weil sie auf Flugblättern gegen das Terrorregime der Nationalsozialisten protestiert hatten. dpa/lby

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