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München: So soll das Denkmal für die Opfer des Münchner Amoklaufs aussehen

München

So soll das Denkmal für die Opfer des Münchner Amoklaufs aussehen

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    Die Opfer des Amoklaufs vom 22. Juli 2016 sollen nie vergessen werden. Nun wird dieses Denkmal nach dem Entwurf der Münchner Künstlerin Elke Härtel erbaut.
    Die Opfer des Amoklaufs vom 22. Juli 2016 sollen nie vergessen werden. Nun wird dieses Denkmal nach dem Entwurf der Münchner Künstlerin Elke Härtel erbaut. Foto: Kulturreferat der Landeshauptstadt München

    Sie sollen nie vergessen werden: die Opfer des Amoklaufs in München im vergangenen Juli. So wird am Ort des Unglücks, dem Olympia-Einkaufszentrum (OEZ), ein Denkmal entstehen. Es trägt den Namen "Für Euch". Das

    "Für Euch" besteht aus einem zwei Meter hohen und zweieinhalb Meter breiten Ring aus poliertem Edelstahl. Der Ring umfasst einen Ginkgo-Baum. Ein Teil des Rings versinkt zudem in der Erde.

    Denkmal soll für Verbundenheit stehen

    Nach Angaben des Kulturreferats soll der Ring für Verbundenheit, Gemeinsamkeit, Unendlichkeit und Ewigkeit stehen. Wie das Münchner Kulturreferat mitteilt, gleicht er einem Schmuckstück mit neun Steinen. In deren Innenseite werden die Namen und Bilder der neun Todesopfer zu finden sein.

    Am Ring werden auf Plaketten Namen und Bilder der Todesopfer zu sehen sein.
    Am Ring werden auf Plaketten Namen und Bilder der Todesopfer zu sehen sein. Foto: Kulturreferat der Landeshauptstadt München

    Der Gingko-Baum wurde laut Kulturreferat wegen seiner Symbolkraft ausgewählt: Er gelte als Heilpflanze, mit ihm würden Friede, Freundschaft und Hoffnung verbunden, heißt es. Und er stehe für die getöteten Menschen und ihre Wurzeln in der Region. Der Baum soll im April gepflanzt werden.

    Das Denkmal soll auf einer Grünfläche an der U-Bahnhaltestelle Olympia-Einkaufszentrum an der Hanauer Straße errichtet werden. Oberbürgermeister Dieter Reiter will es zum ersten Jahrestag im Juli offiziell an die Münchner übergeben, wie es heißt.

    "Für die Angehörigen der Todesopfer, aber auch für viele weitere Betroffene, entsteht ein wichtiges öffentliches Zeichen, dass wir mit ihnen trauern, dass wir sie begleiten und Trost spenden wollen, auch durch diesen Erinnerungsort", sagt der Kulturreferent der Stadt, Hans-Georg Küppers, zu dem Denkmal. Für alle, die an dem Projekt beteiligt waren, sei es eine Herausforderung gewesen, mit Trauer, Fassungslosigkeit, Erinnerungen und vielen unbeantworteten Fragen angemessen umzugehen.

    Amoklauf-Denkmal ging aus Wettbewerb hervor

    Mit unzähligen Blumen und Kerzen wurde der Getöteten vor dem Olympia-Einkaufszentrum in München gedacht.
    Mit unzähligen Blumen und Kerzen wurde der Getöteten vor dem Olympia-Einkaufszentrum in München gedacht. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archiv)

    Bereits kurz nach dem Amoklauf am 22. Juli 2016 hatte der Münchner Stadtrat angeregt, einen würdigen Gedenkort für die Opfer zu errichten. Dafür sollte ein besinnlicher und gleichzeitig stark frequentierter Platz gefunden werden. Der Ältestenrat beschloss im November unter Federführung des Kulturreferats, einen Gestaltungswettbewerb auszuloben.

    Sieben Vorschläge wurden eingereicht. Nachdem die Arbeitsgruppe Gedenken am OEZ und die Angehörigen den Entwurf "Für Euch" von Elke Härtel ausgewählt hatten, stimmte auch der Ältestenrat zu.

    Zu den Kosten des Denkmals macht das Kulturreferat derzeit keine Angaben. clg

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