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München-Ramersdorf: Mutter und Tochter vermisst - Polizei sucht erneut nach Leichen

München-Ramersdorf

Mutter und Tochter vermisst - Polizei sucht erneut nach Leichen

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    Hat ein Mann seine Frau und deren Tochter ermordet? Diesem Verdacht geht die Polizei München seit dieser Woche nach. Maria (41) und Tatiana (16) Gertsuski hatten am 13. Juli ihre Wohnung in der Ottobrunner Straße verlassen, um zu einem Einkaufszentrum im Münchner Stadtteil Neuperlach aufzubrechen. Niemand weiß, ob die Familie jemals dort angekommen ist, denn von dort an verliert sich ihre Spur.

    Polizei sucht im Wald nach Leichen von Mutter und Tochter

    Die Polizei geht mittlerweile von einem Verbrechen aus, die Chance, die beiden Frauen lebend zu finden, ist offenbar gering. Aus diesem Grund hat die Polizei erneut nach Leichen in einem Wald im Südosten von München gesucht. Rund 100 Beamte seien am Dienstag unter anderem mit Suchstöcken und Schaufeln unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Auch Diensthunde seien eingesetzt worden. Bereits am Freitagmorgen hatten Ermittler im Truderinger Forst im Südosten der bayerischen Landeshauptstadt nach den Leichen der Frauen gesucht.

    Polizeisprecher Michael Riehlein hatte am Freitag erklärt: "Ergebnisse aus den Ermittlungstätigkeiten haben Informationen hervorgebracht, dass sich im Bereich des Truderinger Forstes Hinweise, Spuren oder möglicherweise gar die Leichen aus dem Vermisstenfall in Ramersdorf ergeben. Diese Hinweise stammen aus dem Umfeld des Täters und seiner Familie."

    Die Ermittler gehen davon aus, dass die seit mehr als zwei Wochen vermissten 41- und 16-Jährigen vom neuen Ehemann der Frau getötet wurden. Der 44-jährige Deutsch-Russe sitzt seit Tagen unter anderem wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Welche Hinweise die Polizei hat, dass in dem Waldstück die Leichen der Vermissten versteckt sein könnten, blieb weiter unklar. Der Polizeisprecher hielt sich mit Verweis auf die aktuellen Ermittlungen bedeckt.

    Auch zu sichergestellten Fundstücken wollte der Sprecher keine Details nennen. Mögliche tatrelevante Gegenstände würden beispielsweise auf DNA-Spuren oder Fingerabdrücke untersucht. Ob schon entscheidende Gegenstände dabei waren, ließ er offen.

    Tatverdächtiger soll Maria und Tatiana Gertsuski ermordet haben

    Die Ermittler sind davon überzeugt, dass der Tatverdächtige seine Ehefrau getötet und ihre Tochter als Zeugin des Vorfalls ermordet haben könnte. Mit dieser Theorie war der Haftbefehl wegen des Verdachts auf Totschlag in Tatmehrheit mit Mord beantragt worden.

    Medienberichten zufolge ist der letzte Hinweis auf die beiden wohl eine Whatsapp-Nachricht von Tatiana an Freudinnen. Diese soll um 12 Uhr an jenem Samstag verschickt worden sein. Allerdings sind die Mobiltelefone von Mutter und Tochter ausgeschaltet, was eine Ortung der beiden unmöglich macht.

    Vermisstenfall: Der Ehemann von Maria Gertsuski schweigt in U-Haft

    Der Ehemann von Maria Gertsuski war am Sonntag festgenommen worden. Mehrere Medien berichten, dass die Anzeige aus dem "Kreis der Familie" gekommen sei. Es gebe entsprechende Hinweise, zitiert etwa der Bayerische Rundfunk einen Münchner Polizeisprecher. Aus taktischen Gründen könne darauf aber nicht näher eingegangen werden. Der Verdächtige schweigt bisher in der Untersuchungshaft.

    Auch russische Medien berichten bereits über den Vermisstenfall: Demnach hat die Mutter täglich bei ihrem Vater in Moskau angerufen, diesen auch häufig besucht. Seit Samstag, so heißt es weiter, seien die Anrufe ausgeblieben.

    Unterdessen geht in Deutschland die Suche nach Maria und Tatiana Gertsuski weiter. Die Polizei bitten auch weiterhin mögliche Zeugen um Hinweise, die telefonisch unter der Nummer 089/2910-0 oder über ein Formular im Internet an die Polizei gegeben werden. (AZ)

    Lesen Sie dazu auch: Mutter und Tochter vermisst: Mord-Verdächtiger hat Bezug zu Augsburg

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