Im Prozess um eine ermordete Frau, deren mumifizierte Leiche in München ausgegraben wurde, hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für zwei Hauptangeklagte gefordert. Bei einem stellte die Staatsanwältin am Donnerstag vor dem Münchner Landgericht I die besondere Schwere der Schuld fest. Die beiden Hauptangeklagten sollen die Frau im Juli 2015 nach einem Streit gewürgt und mit einem Hammer erschlagen haben. Danach ließen sie die Leiche laut Anklage mit weiteren Komplizen verschwinden. Sie stehen wegen Mordes vor Gericht.
Wegen gemeinsamer Strafvereitelung sowie gefährlicher Körperverletzung plädierte die Staatsanwaltschaft bei drei weiteren Angeklagten auf zwei Mal drei Jahre und neun Monate Haft - sowie ein Mal fünf Jahre Haft. Es sei nicht daran zu zweifeln, dass zwei der Männer beim Vertuschen des Mordes geholfen hätten, sagte die Staatsanwältin. Ein weiterer habe die Frau zuvor auch schwer misshandelt.
Die fünf polnischen Staatsangehörigen sollen die Leiche der Frau in einem Schacht auf einem alten Firmengelände entsorgt haben. Etwa ein Jahr später, im September 2016, wurde der mumifizierte Körper bei Bauarbeiten ausgegraben. Das Urteil soll am 11. April fallen. (dpa/lby)