Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

München: Prozess gegen "Froschbande" beginnt schleppend

München

Prozess gegen "Froschbande" beginnt schleppend

    • |
    Einem Angeklagten der "Froschbande" genannten Einbrechergruppe werden zu Beginn des Prozesses im Sitzungssaal vom Landgericht München II die Handschellen abgenommen.
    Einem Angeklagten der "Froschbande" genannten Einbrechergruppe werden zu Beginn des Prozesses im Sitzungssaal vom Landgericht München II die Handschellen abgenommen. Foto: Lino Mirgeler, dpa

    Drei Jahre nach einem brutalen Raubmord in Meiling (Landkreis Starnberg) hat der Prozess gegen acht Angeklagte vor dem Landgericht München II schleppend begonnen. Weil die mutmaßlichen Täter aus Rumänien kommen und alles übersetzt werden muss, dauerten am Dienstag schon die ersten Befragungen zu den Biografien der Männer mehrere Stunden. Sie müssen sich unter anderem wegen Mordes und schweren Raubes verantworten.

    "Froschbande" soll Ehepaar eingeschlossen haben

    Den Angeklagten im Alter von 24 bis 55 Jahren wird vorgeworfen, einen 72-Jährigen tödlich und seine damals 68 Jahre alte Frau schwer verletzt zu haben. Laut Anklage gingen die Männer mit äußerster Brutalität vor: So sollen sie ohne Vorwarnung mit Holzlatten, einem hölzernen Schaufelstiel und einer Eisenstange vor der Haustür auf den 72-Jährigen eingeprügelt haben. Währenddessen soll einer der Männer ins Schlafzimmer gegangen und auf die schlafende Frau eingeprügelt haben. Die wegen ihrer Statur und nächtlichen Überfällen als "Froschbande" bekanntgewordene Einbrechergruppe soll das Ehepaar dann in dessen zwei Quadratmeter großen Abstellkammer eingeschlossen haben. Der Mann erlag noch in der Nacht seinen Verletzungen; die Frau konnte zwei Tage später von einem Zeitungsboten gerettet werden.

    Am Dienstag zeichnete sich ab, dass die Gruppe aus Tagelöhnern und Wiederholungstätern besteht. Ein 51-jähriger Angeklagter sagte: "Gott hat mir elf Kinder geschenkt, die ich sehr liebe. Aber ich konnte ihnen leider nicht das bieten, was ich wollte. Jetzt sitze ich wegen einer Dummheit hier." Für den Prozess wurden die Männer, drei von ihnen Brüder, aus Österreich überstellt. Dort hatten sie sich wegen ähnlicher Vergehen verantworten müssen. Der Prozess ist auf 16 Verhandlungstage angesetzt; ein Urteil könnte am 17. Dezember fallen. (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden