Die thailändische Regierung will nach dem Streit um die gepfändete Boeing von Kronprinz Maha Vajiralongkorn offenbar seine Millionenschuld in Deutschland begleichen. Thailand habe eine Bankbürgschaft von 38 Millionen Euro hinterlegt, teilten der Insolvenzverwalter Werner Schneider und das Landgericht Landshut am Mittwoch mit. Damit ist auch der gepfändete Jet frei. Für die Freigabe hatte das Landgericht zuvor lediglich eine Sicherheitsleistung von 20 Millionen Euro verlangt. Hintergrund der Pfändung am zwölften Juli war eine Millionenforderung des inzwischen insolventen Baukonzerns Walter Bau AG gegen den thailändischen Staat.
Einigung am Dienstagabend
Vertreter der thailändischen Regierung und Schneider einigten sich am Dienstagabend aber offenbar auf die Zahlung der gesamten Schuld. Dies müsse noch durch die neue thailändische Regierung und den Gläubigerausschuss der Walter Bau AG bestätigt werden, teilte der Insolvenzverwalter mit. "Ich bin sehr zufrieden mit dem derzeitigen Zwischenstand. Unsere Standhaftigkeit hat sich auf ganzer Linie ausgezahlt", sagte Schneider laut Mitteilung.
Im Pfändungs-Streit ging es um 30 Millionen Euro im Zusammenhang mit dem Bau einer Mautstraße bei Bangkok in den 1980er Jahren. Durch Zinsen und Gebühren beläuft sich der Betrag laut Insolvenzverwalter mittlerweile auf etwa 38 Millionen Euro. Ein internationales Schiedsgericht hatte die Forderung von Walter Bau bestätigt, Bangkok hatte dennoch bisher nicht gezahlt. dpa/AZ