Schon seit Monaten waren die Pläne bekannt: Der FC Bayern will die Allianz Arena in Fröttmaning ausbauen und Platz für noch mehr Zuschauer schaffen. Was die Fans begeistert, stieß andernorts auf teils heftigen Widerstand. Auch ein Runder Tisch mit allen Beteiligten hat bislang noch keine Lösung gebracht.
Vor allem die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hatte sich gegen die Ausbaupläne des FC Bayern gewehrt und vor einem Verkehrsinfarkt gewarnt. Insbesondere bei Spielen unter der Woche gebe es auf der U-Bahnverbindung nach Fröttmaning keine Kapazitäten mehr, um noch zusätzliche Fußballfans zu transportieren. Auch die Polizei hatte sich angesichts der Parksituation rund um das Stadion gegen den Ausbau ausgesprochen.
Die Stehplätze sind schon da - die Genehmigung nicht
Schon zu Beginn der Sommerpause Mitte Mai hatte die Stadion GmbH indes mit den Arbeiten in der Arena begonnen. Diese sind inzwischen weitgehend abgeschlossen. In der Südkurve gibt es nun wieder einen Bereich mit Stehplätzen. Damit steigt die Anzahl der Plätze um rund 3800 auf mehr als 75.000 bei Bundesligaspielen. Bei internationalen Begegnungen, bei denen Stehplätze verboten sind, wäre in der Allianz Arena immerhin Platz für 69.344 Fans.
Um diese Plätze auch nutzen zu können, fehlt dem FC Bayern allerdings weiterhin die Genehmigung der Stadt München. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, scheint es auch bei einem eigens einberufenen Runden Tisch Ende Juni noch keine wirkliche Annäherung gegeben zu haben.
Die Prüfung des Bauantrages sei noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher des Referats für Stadtplanung und Bauordnung in München. Im Zusammenhang damit würden derzeit noch Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Auf Basis dieser Stellungnahmen will das Planungsreferat dann abschließend über den Bauantrag entscheiden.
Sollte das Referat die Genehmigung nicht erteilen, darf der FC Bayern keine Karten für die zusätzlichen Plätze verkaufen. Auf Nachfrage des BR schätzte eine Sprecherin des Planungsreferats die Chancen für eine Genehmigung als eher gering ein.