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München: Pendeln wird in Südbayern einfacher

München

Pendeln wird in Südbayern einfacher

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    Wer über Tarifverbundsgrenzen hinaus fährt, dem reicht ein Ticket oft nicht. Das soll sich ändern.
    Wer über Tarifverbundsgrenzen hinaus fährt, dem reicht ein Ticket oft nicht. Das soll sich ändern. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Drei Worte auf der Internetseite der Europäischen Metropolregion München (EMM) wirken wie eine Aufforderung an die eigenen Mitglieder: „Macht mehr miteinander!“ 26 Landkreise und sechs kreisfreie Städte sind in der

    Bei diesem „Dachtarif“ würden die heute existierenden Verbünde und Tarifgemeinschaften innerhalb der Metropolregion, die von Eichstätt im Norden bis Garmisch-Partenkirchen im Süden sowie von Dillingen und dem Ostallgäu im Westen bis nach Altötting im Osten reicht, bestehen bleiben. Ungeachtet dessen soll es ein Ticket für eine beliebige Reise innerhalb der EMM geben. Der Geschäftsführer des Augsburger Verkehrsverbunds (AVV), Olaf von Hoerschelmann, sagte in Anlehnung an den früheren Kanzler Willy Brandt: „Das, was zusammengehört, muss auch zusammenwachsen.“

    XXL-Ticket könnte am Ende dieses Jahrzehnts eingeführt werden

    Nicht nur er sprach gestern von einem „Meilenstein“ – wohl wissend, „dass noch viel Arbeit vor uns liegt“. In einer Grob- und in einer Feinkonzeptphase sollen in den beiden kommenden Jahren beispielsweise Fragen geklärt werden, wie die Tickets intern verrechnet werden und wer welchen Anteil erhält. Offen ist auch noch, ob neben der einfacheren Handhabung („Eine Reise, ein Ticket“) die Kunden künftig weniger bezahlen müssen. Insgesamt soll das Metropolen-Ticket aufkommensneutral sein, war aus Teilnehmerkreisen zu hören.

    Verläuft alles nach Zeitplan und verhaken sich die Beteiligten nicht in einzelnen Punkten, könnte das XXL-Ticket am Ende dieses Jahrzehnts Wirklichkeit werden – für Pendler mit Jahres- oder Monatskarte ebenso wie für Tagestouristen.

    Anderen Regionen gegenüber konkurrenzfähig bleiben

    Dass die Tarifgemeinschaften und großen Verkehrsverbünde (München, Augsburg, Ingolstadt) in einem einzigen Metropolverbund aufgehen, stand gestern nicht auf der Tagesordnung. Die Option wurde von den Gutachtern zwar grundsätzlich offengelassen. Aber der große organisatorische Aufwand und hohe Mehrkosten sprachen gegen diese Extremlösung. Außerdem würde für dieses Vorhaben ein deutlich längerer Zeitraum benötigt.

    Mit dem „Dachtarif“ im EMM-Raum konnten sich alle anfreunden. Die Notwendigkeit unterstrich Gerd Finkbeiner, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Schwaben und zweiter Vorsitzender des EMM-Vereins: „In diesem Raum gibt es eine unglaubliche wirtschaftliche Verflechtung. Deshalb müssen wir auf Pendlermobilität setzen und sie fördern. Das ist wichtig, um konkurrenzfähig gegenüber anderen Regionen zu bleiben.“

    Am politischen Rückenwind scheitert das derzeit offenbar nicht. AVV-Geschäftsführer von Hoerschelmann spürt eine Art „Goldgräberstimmung“.

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