Noch sitzt der Monaco Franze allein am Tisch im Garten des Cafés an der Münchner Freiheit. Doch bald soll die bayerische Kultfigur aus der gleichnamigen Fernsehserie Gesellschaft bekommen. An die Seite der Statue von Helmut Fischer, dem Darsteller des Monaco Franze, soll sich dessen Schöpfer gesellen, der 2015 gestorbene Regisseur Helmut Dietl. Wenn es nach Werner Lederer-Piloty (SPD) geht. Der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann wünscht sich, dass die beiden Männer, die in ihrem Leben auch eine enge Freundschaft verband, im Frühjahr nächsten Jahres als Statuen wieder vereint sind.
Doch um die geplante Dietl-Statue entfachte sich zuletzt ein Streit. Die Stadt München hat einem finanziellen Zuschuss eine Absage erteilt. Der Grund: Es gibt bereits den Plan, Helmut Dietl ein Denkmal zu schaffen, in dem man eine Straße im neuen Werksviertel hinter dem Ostbahnhof nach ihm benennt. „Die Stadt hält das anscheinend für ausreichend“, sagt Lederer-Piloty. Ihm fehlt bei einer Straßenbenennung aber die Unmittelbarkeit, die seiner Meinung nach nur eine Skulptur bieten könne.
Helmut Dietl: Ein sehr emotionales Thema
Für den Kommunalpolitiker ist das Ganze ein sehr emotionales Thema. „Helmut Dietl war ein bedeutender Mann in München. Er hat mehr als ein Straßennamensschild verdient“, findet er. Dietl sei volksnah gewesen, habe der Bussi-Bussi-Gesellschaft, der Münchener Schickeria den Spiegel vorgehalten. Doch niemals vernichtend, immer mit einem liebevollen Blick. „Kir Royal“ und „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ waren solche Fernsehserien, die den Regisseur berühmt machten. „Vor allem war Helmut Dietl aber Schwabinger durch und durch“, sagt Lederer-Piloty. Deshalb sei es falsch, eine Straße am Ostbahnhof nach Dietl zu benennen: „Dietl gehört nach Schwabing, neben seinen Freund Helmut Fischer.“
Deshalb will der Bezirksausschuss, gemeinsam mit den Betreibern des Café Münchener Freiheit, die Familie Eisenrieder, und privaten Sponsoren die Statue nun eigenständig finanzieren. „Das wird wohl so um die 80.000 Euro kosten“, sagt Lederer-Piloty. Die Familie Eisenrieder habe zugesagt, sich mit einem „robusten Betrag“ zu beteiligen. Und man habe auch schon viel Post von Bürgern bekommen, die auch ihren Teil zu der Skulptur beitragen wollen. Ursprünglich sei auch der Anstoß, Helmut Dietl ein Denkmal zu schaffen, von einer Bürgerin bei einer Bürgerversammlung gekommen.
Auf ein Detail legt Dietls Witwe besonderen Wert
An diesem Freitag soll es nun ein erstes Treffen zwischen der Familie Eisenrieder, Tamara Dietl, der Witwe Helmut Dietls, und Lederer-Piloty geben, wo alles Weitere besprochen werde. Die Statue entwerfen soll derselbe Künstler, der auch die Statue von Helmut Fischer schuf, der Münchener Bildhauer Nikolai Tregor. Wie er Helmut Dietl neben dem Monaco Franze positioniere, das überlasse man der künstlerischen Freiheit, so Lederer-Piloty. Tamara Dietl habe jedoch einen Wunsch geäußert: Eine Zigarette dürfe nicht fehlen. „Den Glimmstängel hatte er ja schließlich immer in der Hand“, sagt Lederer-Piloty.
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