Offenbar hat die kolumbianische Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee (ELN) der Freilassung der beiden aus Bayern und Südhessen stammenden Geiseln zugestimmt. Das berichten übereinstimmende mehrere Medien.
Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos genehmigte am Montag eine humanitäre Mission des Roten Kreuzes. Sie soll die beiden deutschen Pensionisten empfangen. Den Medienberichten zufolge sagte Santos, dass er hoffe, die Rebellen halten Wort.
Gekidnappt in Kolumbien
Seit Wochen sollen sich die beiden 69 und 72 Jahre alten Rentner nun bereits in der Hand der "Nationale Befreiungsarmee" (ELN) befinden.
Der 72-Jährige lebe seit langem im Höchster Ortsteils Mümling-Grumbach im südhessischen Odenwald, bestätigte der Bürgermeister, Horst Bitsch. Sein 69-jähriger Bruder lebe in München. Die beiden Männer waren auf Weltreise.
Rebellen halten Rentner für Spione
Die "Nationale Befreiungsarmee" (ELN) hält die beiden Touristen fest, weil sie sie für Spione hält. Im Internet hatten die Rebellen bekanntgegeben, dass sie die Männer in der Umgebung von Catatumbo im ölreichen Nordosten des südamerikanischen Landes gekidnappt hätten.
Die Entführung soll nach Einschätzung von einheimischen Experten die Beteiligung an Friedensgesprächen mit der Regierung erzwingen. Die Nationale Befreiungsarmee (ELN, Ejército de Liberación Nacional) verfügt im 48. Jahr ihrer Existenz über rund 2500 Kämpfer. Video der entführten Deutschen
Um den 20. Dezember wollte der 72 Jahre alte Rentner zurückkehren
Der 72-Jährige habe um den 20. Dezember herum nach Deutschland zurückkehren wollen, sagte der Höchster Bürgermeister, Horst Bitsch, weiter. Als er sich nicht mehr meldete, habe seine Frau ihn nach Weihnachten als vermisst gemeldet. Der Kontakt der Familie zu dem Globetrotter sei jedoch schon Wochen vorher abgebrochen.
Ein von der kolumbianischen Zeitschrift "Semana" veröffentlichtes Video zeigt die beiden Rentner beim improvisierten Mittagessen an einer kolumbianischen Bergstraße. Von Kolumbien aus wollten sie - wie sie in dem Video selbst sagen - mit ihrem Toyota Diesel Land Cruiser nach Venezuela und anschließend durch Mittelamerika in die USA. Dann war die Rückreise geplant. dpa/AZ