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München: Kanzlei von NSU-Opfern mit Fäkalien beschmiert

München

Kanzlei von NSU-Opfern mit Fäkalien beschmiert

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    Schauplatz des NSU-Prozesses: Der Gerichtssaal 101 im Münchener Oberlandesgericht.
    Schauplatz des NSU-Prozesses: Der Gerichtssaal 101 im Münchener Oberlandesgericht. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Eine Rechtsanwaltskanzlei von Angehörigen eines Opfers des Nationalsozialistischen Untergrunds  (NSU) ist laut einem Zeitungsbericht Ziel eines mutmaßlich rechtsextremen Angriffs geworden. Der Eingang der Münchner Kanzlei im zweiten Stock eines Bürohauses sei am Montagmorgen großflächig mit Fäkalien beschmiert worden, berichtete die Süddeutsche Zeitung am Freitag.

    Rechtsextreme Übergriffe in München

    Bereits in den vergangenen Wochen habe es in München wiederholt Angriffe mutmaßlich rechtsextremer Täter gegeben. So sei vergangene Woche ein Wohnhaus, dessen Bewohner sich gegen Rassismus engagieren, mit Farbbeuteln beworfen worden. Zudem seien mehrere Fensterscheiben eingeschlagen worden.

    NSU-Prozess erneut ausgesetzt

    Die Angeklagten im NSU-Prozess

    Das sind die Beschuldigten im Münchner NSU-Prozess:

    Beate Zschäpe: Sie tauchte 1998 gemeinsam mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt unter, um einer drohenden Festnahme zu entgehen. Die drei Neonazis aus dem thüringischen Jena gründeten eine Terrorgruppe und nannten sich spätestens ab 2001 Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

    Ralf Wohlleben: Der ehemalige Thüringer NPD-Funktionär mit Kontakten zur militanten Kameradschaftsszene soll Waffen für das Trio organisiert haben. Der 40-Jährige wurde am 29. November 2011 verhaftet. Nach Ansicht der Ermittler wusste er von den Verbrechen - er ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.

    Carsten S.: Der 35-Jährige hat gestanden, den Untergetauchten eine Pistole mit Schalldämpfer geliefert zu haben. Er ist wie Wohlleben wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.

    Andre E.: Der gelernte Maurer (35) war seit dem Untertauchen 1998 einer der wichtigsten Vertrauten des Trios und soll die mutmaßlichen Rechtsterroristen zusammen mit seiner Frau regelmäßig besucht haben. E. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.

    Holger G.: Der 40-Jährige gehörte wie Wohlleben und die drei Untergetauchten zur Jenaer Kameradschaft. Er zog 1997 nach Niedersachsen um. G. spendete Geld, transportierte einmal eine Waffe nach Zwickau und traf sich mehrfach mit dem Trio. Auch G. ist als mutmaßlicher Unterstützer der Gruppe angeklagt.

    Vor dem Oberlandesgericht München läuft seit Montag vergangener Woche der Prozess gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU).

    Der NSU, zu dem neben Zschäpe die verstorbenen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos zählten, soll für zehn Morde, zwei Bombenanschläge und fünfzehn Banküberfälle verantwortlich sein. Zahlreiche Hinterbliebene der Opfer sind in dem Prozess als Nebenkläger vertreten. Nachdem bei den ersten vier Verhandlungstagen vor allem Anträge der Verteidigung behandelt wurden, soll beim nächsten Prozesstag am 4. Juni das Verfahren richtig losgehen.

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