Die pannenträchtige Münchner S-Bahn liegt im bundesweiten Pünktlichkeitsvergleich weit hinten. Nur die S-Bahn Frankfurt schneidet im bundesweiten S-Bahn-Ranking schlechter ab. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Bundestagsanfrage der Grünen hervor. Demnach waren in München im Jahr 2019 zu Hauptverkehrszeiten 90,9 Prozent aller S-Bahnen pünktlich - in Frankfurt waren es 90,6 Prozent. Das Ministerium nannte in dem Schreiben die Daten von 13 der 15 S-Bahnen in Deutschland.
Werden auch ausgefallene Züge mitgerechnet?
Die Auswertung hat allerdings ihre Tücken: Kleinere Verspätungen von weniger als sechs Minuten wurden nicht mitgezählt, das von CSU-Politiker Andreas Scheuer geleitete Ministerium definiert dies in seiner Antwort als „DB-Pünktlichkeit". Aus dem ministeriellen Schreiben ist nicht ersichtlich, ob komplett ausfallende Züge - ein häufiges Phänomen in München - als unpünktlich gelten oder nicht gewertet werden.
Die Grünen hatten nach der Pünktlichkeit sämtlicher S-Bahnen in Deutschland sowohl im gesamten Tagesverlauf als auch zu den Stoßzeiten gefragt. Nur Frankfurt ist in beiden Kategorien noch schlechter als München.
Am pünktlichsten fahren die S-Bahnen in Rostock
Die größte Übereinstimmung zwischen Fahrplan und Realität gibt es demnach bei der S-Bahn-Rostock: Dort waren laut Auswertung im vergangenen Jahr 99,1 Prozent der Züge zu Stoßzeiten pünktlich. Das bedeutet, dass nach den offiziellen Daten in Rostock im Schnitt nur jede hundertste S-Bahn verspätet fährt, in München ist es dagegen jede elfte. Die Nürnberger S-Bahn liegt mit 96,5 Prozent pünktlichen Zügen eher im oberen Bereich der Tabelle.
Eine Frage ließ das Ministerium unbeantwortet: „In welchen S-Bahn-Netzen kommt es zu regelmäßigen Überlastungssituationen oder sind Taktverdichtungen netzbedingt nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich?"
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