Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat den Maibock-Anstich im Münchner Hofbräuhaus wieder zu kabarettistischen Seitenhieben auf Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) genutzt. Er spielte am Mittwochabend insbesondere auf den Versuch Seehofers an, die Dauer-Nachfolgediskussion für eingefroren zu erklären. "Nach der Gefrierschrank-Debatte ist klar: Der Horst mag's lieber kalt, ich lieber heiß. Er ist fürs Einfrieren, ich fürs Auftauen", sagte Söder. "Deshalb nennen uns inzwischen auch manche Frozen-Horst und Burning-Markus." Da fügte Söder noch schnell hinzu: "Nur ein Spass."
Söder provoziert Seehofer und spottet über Parteifreunde
An anderer Stelle fragte Söder: "Was haben George Clooney und Horst Seehofer gemeinsam? Ganz einfach: Beide sind eingeladen und beide haben abgesagt." Dann ergänzte er: "Warum? Weil Sie mit Dreharbeiten beschäftigt sind. Clooney dreht einen Film und der Horst dreht am Rad." Pause, Gelächter. "Am großen Rad der Weltpolitik natürlich."
Söder hatte den Maibock-Anstich bereits in den vergangenen Jahren dazu genutzt, Seehofer zu provozieren. 2013 beispielsweise verspottete er den CSU-Chef als "eiskalt gehopften Hallodri", 2014 als "Spieler". In diesem Jahr machte der Regierungschef schon vorab deutlich, dass ihn das alles nicht interessiere: "Wenn mich etwas überhaupt nicht berührt, dann ist das der heutige Abend."
Söder spottete in seiner Eröffnungsrede aber auch über andere Parteifreunde und politische Gegner. Über die SPD sagte er, diese habe im Umfragen "ungefähr mittlerweile die gleichen Werte wie die Stammwürze vom Maibock". Und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) veräppelte er unter anderem als "sexiest Maut alive".
Der Finanzminister muss ebenfalls kräftig einstecken
Eigentlicher Hauptredner war wieder der niederbayerische Kabarettist Django Asül - und da musste dann auch Söder kräftig einstecken. "Er entspricht durchaus dem Typus Politiker, der andere gerne mitnimmt. Wenn auch im Schwitzkasten", sagte Asül. Über die CSU und Seehofer spottete er: "Zum Glück agiert die CSU fernab von jeglichem Populismus und setzt eher auf gute internationale Beziehungen mit gemäßigten Kräften." Deshalb habe Seehofer den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den ungarischen Regierungschef Viktor Orban besucht. (dpa/lby)