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München: Grillvergnügen an der Isar - München kämpft gegen die Müllplage

München

Grillvergnügen an der Isar - München kämpft gegen die Müllplage

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    An sonnigen Wochenenden zieht es tausende Münchner zum Grillen an den Isarstrand. Doch oft bleiben Abfällen
    An sonnigen Wochenenden zieht es tausende Münchner zum Grillen an den Isarstrand. Doch oft bleiben Abfällen Foto: Matthias Balk, dpa

    Der Streit um den Müll an der Isar reißt nicht ab. Die Stadt München hat nun neue Schilder an den Kiesbänken des Flusses aufgestellt. Sie sollen zeigen, wo an der

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    Am Isarufer findet man kaum jemanden, der zugibt, dass er seinen Müll nicht entsorgt. Doch dass nach einem langen Grillabend viel Müll anfällt, ist unübersehbar. Zum Beispiel bei Matthias Förster, der mit seiner Freundin in der Nähe des Flaucherstegs grillt: "Mit dem Einweggrill, den Papptellern und der Verpackung hat man sogar zu zweit schnell eine ganze Mülltüte voll", sagt er. Warum sie überhaupt mit einem

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    Dabei müssten die Griller nicht weit laufen, um ihren Abfall zu entsorgen: Rund 65 Kubikmeter Müll können die Gitterboxen an der Isar aufnehmen. Dennoch landet der

    "Das liegt an der um sich greifenden Verantwortungslosigkeit", meint der Freizeitforscher Prof. Theo Eberhard von der Hochschule München. Den Grillern, die am Isarufer ihren Müll zurücklassen, sei es egal, wie es dort aussieht, wenn sie wieder weg sind. "Und viele denken einfach: Irgendwer wird sich schon darum kümmern."

    Irgendwer - das sind in München die Mitarbeiter einer von der Stadt beauftragten Reinigungsfirma. Bei schönem Wetter reinigen sie täglich die Kiesstrände. An Wochenenden ist sogar ständig ein Mitarbeiter vor Ort, um den Unrat zu beseitigen.

    Anwohner wehren sich mit Petition gegen Isar-Griller

    Aber den Anwohnern ist das nicht genug. Sie wehren sich mit einer Petition gegen die vielen Griller. "Das Baureferat bemüht sich zwar, den Müll zu entsorgen. Kleine Glasscherben bleiben trotzdem liegen - und gerade daran können sich Kinder und Tiere verletzen", erklärt der Anwohner Paul Riedel, der inzwischen knapp 800 Unterschriften gegen das Grillen an der Isar gesammelt hat. Ihm und den anderen Anwohnern gehe es nicht um ein generelles Verbot, sondern um ein geregeltes Grillen an der Isar. Denn: "30 000 Personen, die an heißen Wochenenden entlang der Kiesbänke grillen, sind einfach zu viel."

    Freizeitforscher Eberhard glaubt nicht, dass Verbote viel helfen, da sie schwer zu kontrollieren sind. Er findet: "Das Einzige, das helfen kann, ist, für eine neue Verantwortlichkeit zu werben und jedem klarzumachen, dass die Isarufer allen gehören." dpa/lby

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