Im Fischer-Prozess müssen die Angeklagten wohl mit Geldstrafen rechnen. Dies ist das Ergebnis eines Rechtsgespräches kurz nach Verhandlungsbeginn.
Im Prozess vor dem Amtsgericht München um Nötigung und Verletzung der Privatsphäre vom bekannten Schauspieler Ottfried Fischer können die Angeklagten "im Fall eines vollumfänglichen Geständnisses jeweils mit einer Geldstrafe rechnen". Dies ist das Ergebnis eines Rechtsgespräches, das alle Beteiligten am Montag vor dem Amtsgericht München führten, teilte der vorsitzende Richter Hilmar Buch mit.
Zwei Männern und zwei Frauen wird vorgeworfen, den 56 Jahre alten Ottfried Fischer Mitte 2009 beim Sex mit einer Prostituierten gefilmt und die Aufnahmen an einen ehemaligen Mitarbeiter der Bild-Zeitung verkauft zu haben.
Die Verhandlung war kurz nach Verlesung der Anklageschrift für das Rechtsgespräch unterbrochen worden. Der Kabarettist und Schauspieler Otti Fischer tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf.
Der Journalist der Bild ist wie die anderen vier Beschuldigten angeklagt, den "höchstpersönlichen Lebensbereich" Fischers mit den Filmaufnahmen verletzt zu haben. Ihm wird obendrein Nötigung vorgeworfen.
Durch den Verweis auf den Film habe der 29 Jahre alte Journalist Otti Fischer daraufhin zur Zusammenarbeit mit ihm und seiner Zeitung gezwungen, unter anderem zu einem großen Gespräch, in dem Fischer umfangreich Auskunft über sein Verhältnis zu den Frauen gab. Ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags nannte im Vorfeld des Prozesses die Vorwürfe der Münchner Staatsanwaltschaft gegen den Journalisten als "haltlos".
Wie geht Ottfried Fischer, der im Gerichtssaal sitzt, mit dem öffentlichen Druck rund um den Prozess um die Prostituierten-Affäre um? Er sitzt ruhig und gefasst da, ruht in sich wie immer. Seine Hände hat er auf seinem Bauch liegen.
Auf der Anklagebank sitzt eine ganz in schwarz gekleidete Frau mit schwarzem Haar. Ihr Gesicht verbirgt sie vor den Fotografen mit einem Din-A4-Papier.
Für den Prozess ist zunächst nur ein einziger Tag angesetzt. Vier Zeugen sind geladen - darunter Ottfried Fischer selbst sowie seine Agentin. stni