Drei Jahre nach dem schockierenden Mord an einem italienischen Radfahrer an der Isar tappt die Münchner Polizei weiter im Dunkeln. Zwar wurden im weitesten Sinne inzwischen 15 000 Menschen überprüft, 6500 Speichelproben abgegeben und rund 800 Hinweise entgegengenommen, wie die Beamten am Donnerstag mitteilten. "Trotz dieser Bemühungen konnte der Täter bisher nicht ermittelt werden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass es offenbar keinerlei Beziehung zwischen Täter und Opfer gab und der Täter nicht unbedingt einen räumlichen Bezug nach München haben muss."
Am Abend des 28. Mai 2013 hatte ein Unbekannter an der Isar in der Münchner Innenstadt zunächst eine Frau angespuckt, die auf einem Fahrrad an ihm vorbeifuhr. Als der Verlobte der Frau den Mann zur Rede stellen wollte, tötete dieser ihn mit mehreren Messerstichen. Seither ermittelt die Sonderkommission beziehungsweise später die verkleinerte Ermittlungsgruppe Cornelius - benannt nach der Brücke, über die der Täter flüchtete.
Über 6500 Männer gaben eine Speichelprobe ab
Die Beamten fanden bislang keinen Hinweis auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Neben intensiven Ermittlungen in den angrenzenden Stadtvierteln, bei Taxifahrern und Ärzten gab es auch eine großangelegte Befragungsaktion sowie mehrere Fahndungsaufrufe in deutschen und italienischen Medien. Mehr als 6500 Männer gaben zwischenzeitlich eine Speichelprobe ab. Zur Klärung des Falles ist eine Belohnung in Höhe von 10 000 Euro ausgesetzt. Hinweise nimmt die Mordkommission in jeder Polizeidienststelle entgegen. dpa