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München: Der Tunnel unter dem Englischen Garten kommt

München

Der Tunnel unter dem Englischen Garten kommt

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    Die Bildkombo zeigt links ein Foto des "Mittleren Rings", der bisher den Englischen Garten durchquert. Rechts ist die Computergrafik, auf der die Straße in einem Tunnel verläuft.
    Die Bildkombo zeigt links ein Foto des "Mittleren Rings", der bisher den Englischen Garten durchquert. Rechts ist die Computergrafik, auf der die Straße in einem Tunnel verläuft. Foto: Grub-Lejeune/dpa

    Der Münchner Stadtrat hat am Mittwoch einstimmig das Konzept für einen Autotunnel im Englischen Garten beschlossen. Damit kann die konkrete Planung für den Bau beginnen - ein wichtiger Schritt zur "Wiedervereinigung" einer der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt ist getan. Ein rund 390 Meter langer Tunnel soll nach der nun beschlossenen Variante den Verkehr auf dem Mittleren Ring auf sechs Spuren unter dem Park hindurchleiten, teilte das Planungsreferat mit. 

    Seit den 1960er Jahren waren die denkmalgeschützten und historisch zusammengehörigen Parkteile von der Stadtautobahn durchtrennt. Der Tunnel soll nicht nur den Park als grüne Lunge Münchens wieder vereinen und die Bausünde von damals tilgen, sondern auch ein Verkehrsproblem lösen: Die Stelle ist mit rund 110.000 Autos pro Tag ein Engpass, täglich stehen Autofahrer im Stau. 

    Die Kosten werden auf 125 Millionen Euro geschätzt. Im vergangenen Jahr hatte der Freistaat zugesagt, den Tunnelbau mit 35 Millionen Euro zu unterstützen, und damit ein wichtiges Signal gegeben.

    Bis es soweit ist, werden noch Jahre vergehen

    Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) begrüßte das klare Bekenntnis der Landeshauptstadt zum Tunnelbau. Er werde die Attraktivität des Englischen Gartens weiter steigern. "Gleichzeitig können wir die aktuellen Verkehrsprobleme am Isarring ganz erheblich entschärfen und ein weiteres Nadelöhr beseitigen", sagte Herrmann zu der geplanten Erweiterung auf drei Fahrspuren je Fahrtrichtung. Er hoffe nun auf möglichst zügige Planungen der Landeshauptstadt, um schnell einen Planfeststellungsbeschluss zu erreichen. 

    Denn bis der Verkehr unter dem Park rollen kann, werden noch Jahre vergehen. Ein Baubeginn werde für das Jahr 2023 als realistisch angesehen, heißt es beim Planungsreferat. Bis zur Verkehrsfreigabe sei dann mit einer Bauzeit von etwa viereinhalb Jahren zu rechnen.

    Jahrelang hatten der Architekt Hermann Grub und seine Frau Petra Lejeune mit ihrer Stiftung "Ein Englischer Garten" für den Tunnel gekämpft. "Wir sind natürlich überglücklich", sagte Grub nach der Stadtratsentscheidung. Grub und Lejeune sehen ihre Arbeit aber noch lange nicht als beendet an. Die Bauzeit sei zu lange. "Wir wollen Einfluss nehmen, dass man die Prozesse weiter beschleunigen kann. Das ist unser nächstes Ziel", sagte Lejeune. Fünf oder sechs Jahre bis zur Fertigstellung müssten möglich sein, schätzte Grub. "Es gibt keine Ein- und Ausfahrten - es ist ein einfacher Tunnel." dpa

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